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15. 02. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der Chef von Chinas 410 Milliarden US-Dollar (312 Milliarden Euro) schweren Staatsfonds, schob am Montag einen Aufruf von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Kauf von europäischen Staatsanleihen beiseite. Er sagte, solche Investitionen seien "schwierig" für langfristig orientierte Investoren.
Während Interviews im Vorfeld eines EU-China-Gipfels, der am Dienstag begann, sagte Lou Jiwei, Chef der China Investment Corp (CIC), jede frische Mittelinjektion in Europa würde der Industrie und anderen Sachwerten gelten und nicht Staatsanleihen.
Bei seiner Rede auf einem Forum in Beijing, sagte Lou, Merkel habe bei ihrem Besuch der chinesischen Hauptstadt zu Monatsbeginn CIC und andere langfristig orientierte Investoren aufgefordert, europäische Staatsanleihen zu kaufen.
"Was europäische Anleihen wie Staatsanleihen von Italien und Spanien betrifft, können nur Zentralbanken mit bestimmten Verantwortlichkeiten investieren", sagte er.
"Doch für langfristig orientierte Investoren wie uns ist es schwieriger, (solche) Investitionen zu tätigen", sagte er auf dem jährlichen Treffen der "China Economists 50", ein Club von Regierungsvertretern und Volkswirtschaftlern.
"Die Investitionsmöglichkeiten können in Bereichen wie Infrastruktur- und Industrieprojekten liegen. Diese Projekte können die wirtschaftliche Erholung unterstützen", sagte er.
Ein Berater der Zentralbank vertrat eine noch härtere Linie zum Kauf europäischer Staatsanleihen: "Wir sind zwar arm, aber wir sind nicht dumm", sagte Xia Bin auf dem Treffen zu Journalisten.
"Wir müssen bei solchen Investitionen kaufmännischen Grundsätzen folgen. Das heißt, wir wollen Renditen."
Lou, der prognostizierte, dass Europa "unweigerlich" in eine Rezession fallen werde, sagte, Merkel habe CIC aufgefordert, europäische Staatsanleihen zu kaufen, einschließlich derer von Frankreich und Deutschland.
Während Merkels Besuch in China sagte Ministerpräsident Wen Jiabao, Beijing erwäge eine Beteiligung an Rettungsfonds, welche die Europäische Union zur Linderung der Schuldenkrise aufsetze. Allerdings machte er keine ausdrücklichen Zusagen.
Auf dem EU-China-Gipfel, der vom Dezember in den Februar verschoben wurde, werden Wen Jiabao und Chinas Staatspräsident Hu Jintao mit dem EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und dem Präsidenten des Europäischen Rates Herman Van Rompuy zusammentreffen.
Der Europäische Stabilitätsmechanismus, ein 500 Milliarden Euro umfassender, permanenter Rettungsfonds, der ab Juli eingesetzt wird, soll die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität, ein befristeter Fonds, der Irland und Portugal aus der Patsche half, ersetzen und dem zweiten griechischen Unterstützungspaket helfen.
Die Eurozone muss noch ein 130 Milliarden Euro schweres Rettungspaket für Griechenland genehmigen, um Zeit für die komplexen juristischen Verfahren zu lassen, die bei einem Anleihentausch nötig sind, damit der Anleihenrückkauf bis 20. März abgeschlossen ist.
Falls der Kauf nicht zustande kommt, droht Athen in eine Schuldenkrise zu rutschen, die dessen Zukunft in der Eurozone gefährden und die Krise verschlimmern könnte.
Quelle: Shanghai Daily
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