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29. 02. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Wohnungskäufer erhalten Hilfe

Schlagwörter: Wohnung Immobilienmarkt Anzahlung

Viele Chinesen würden sich zwar gerne eine eigene Wohnung kaufen, haben aber für die dazu notwendige Anzahlung zu wenig Geld. Jetzt übernehmen immer mehr Immobilienfirmen die Anzahlung, damit sie ihre Wohnungen verkaufen können.

Die Investoren zahlreicher Bauprojekte in ganz China ermöglichen potentiellen Wohnungskäufern, nur zehn statt 30 Prozent Anzahlung für ihr neues Zuhause zu leisten.

Viele Beobachter sind der Auffassung, dass dies zeige, dass die illiquiden Bauinvestoren dringend ihre unverkauften Bestände reduzieren und mehr Cashflow generieren müssen. Da der Immobilienmarkt derzeit zur Freude der Käufer einbricht, gingen die Immobilienfirmen in den Provinzen Guangdong, Hubei und Anhui sogar so weit, dass sie Leuten, die ihre erste Wohnung kaufen, zwei Drittel der Eigenkapitaleinlage bezahlen. "Normalerweise muss man mindestens 30 Prozent des Preises selbst aufbringen, wenn man eine erste Wohnung kaufen will", erzählte der Verkäufer eines Immobilienprojekts in Huizhou in der Provinz Guangdong, der nur seinen Nachnamen Zhuang nennen wollte. "Doch wir bieten einen noch größeren Preisabschlag, wenn man noch vor Ende dieses Monats eine Wohnung kauft – dann muss man nur zehen Prozent des Wohnungspreises als Eigenkapital hinterlegen!"

Die restlichen 20 Prozent würden von der Immobilienfirma übernommen, erzählte Zhuang. Wenn die frischgebackenen Wohnungsbesitzer das Geld zurückbezahlen, bevor die Bauten im März 2013 fertiggestellt werden, müssen sie nicht einmal Zinsen oder andere Gebühren bezahlen. "Das Angebot gilt aber nur für lokal ansässige Erstwohnungskäufer oder Leute, die bereits mindestens ein Jahr hier leben", so Zhuang.

Derartige Aktionen wurden vom Markt gut aufgenommen. So beispielsweise auch im Fall eines Wohnungsprojekts in Shenzhen in der Provinz Guangdong, wo ebenfalls die Zehn-Prozent-Aktion angeboten wurde: Die dortigen Verkäufer konnten die meisten der über 600 Wohnungen der Siedlung in weniger als einer Woche verkaufen, freute sich ein Verkäufer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen wollte.

Da der Immobilienmarkt weiterhin nicht von der Stelle kommt, suchen immer mehr Immobilienfirmen Analysten zufolge nach Möglichkeiten, um die Regierungsbeschränkungen auf Immobilienkäufe zu umgehen. "Es gibt noch immer viele Leute, die gerne eine günstige erste Wohnung erwerben würden und sich die 30-prozentige Anzahlung nicht leisten können", sagte Huang Zhijian, Geschäftsführer des Shanghaier Uwin Forschungszentrums. "Immobilienfirmen können einen guten Teil ihres Investitionsvolumens von diesen Leuten zurückholen."

Huang erzählte, dass derartige Angebote in der Vergangenheit auch in Shanghai gemacht worden seien. Bereits Ende 2008, als der Immobilienmarkt erstmals einbrach, sah man Werbeanzeigen für ähnliche Angebote. Derartige Aktionen werden aber den Markt nicht stark beeinflussen, da sie die Kapitaldeckung der Immobilienfirmen beeinträchtigen. "Ich glaube nicht, dass sich die Baufirmen durch solche Aktionen großen Risiken aussetzen, besonders angesichts der Tatsache, dass keines der Immobilienprojekte mit verbilligten Eigenmittelanforderungen bisher fertiggestellt ist", erzählte Huang.

Quelle: China Daily

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