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14. 03. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Inflationsdruck sinkt weiter

Schlagwörter: China Inflationsdruck Preisanstiege Lebensmittel

Die Preisanstiege in China sind weiterhin rückläufig, doch die Regierung muss wachsam bleiben, um ein erneutes Aufflammen der Inflation zu verhindern.

Die Realzinsen dürften auch langfristig weiter stabil bleiben, da der Inflationsdruck dieses Jahr weiter abnimmt, erklärte Ma Jiantang, Vorsitzender des Statistikhauptamts (NBS), am Sonntag.

"Da das rapide chinesische Wirtschaftswachstum auf ein vernünftiges Niveau fiel, sinkt auch der Inflationsdruck dieses Jahr", sagte Ma am Rande das Nationalen Volkskongresses in Beijing. Das NBS berichtete am Freitag, dass der Konsumentenpreisindex (KPI), das Hauptinstrument zur Erfassung der Inflationsrate, im Februar um 3,2 Prozent angestiegen sei. Dies sei der geringste Anstieg der letzten 20 Monate und damit das Ende der Ära negativer Sparzinsen, welche bereits zwei Jahre andauerte. In China waren die realen Sparzinsen seit Februar 2010 negativ, da in diesem Monat der KPI um 2,7 gegenüber dem Vorjahr anstieg und damit den Sparzinssatz von damals 2,25 Prozent übertraf. Doch nur wenn der Sparzinssatz über der Inflationsrate liegt, sind die Realzinsen positiv.

Kühlungsmaßnahmen. Die Abschwächung der Inflation ist die Reaktion auf eine Reihe von Maßnahmen welche letztes Jahr ergriffen worden sind. Dazu gehörten die Ausweitung des Produktenangebots und eine bessere Regulierung des Logistiksektors, so Ma. Er erklärte, dass die Regierung sich weiterhin für eine tiefere Inflationsrate einsetze, sodass die realen Sparzinsen positiv bleiben. Ministerpräsident Wen Jiabao verkündete im Rechenschaftsbericht letzte Woche, dass das Inflationsziel für das Gesamtjahr 2012 bei 4 Prozent liege. Wu Xiaoqiu, ein Ökonom der Renmin Universität, erklärte, dass der Rückgang des KPI-Wachstums im Februar den Erwartungen entspreche und dass das Jahresziel von 4 Prozent "realistisch" sei. Doch nach wie vor warnen viele Experten, dass der Inflationstrend trotz der makroökonomischen Maßnahmen anhalten könnte.

Peng Sen, Vizeminister der Staatlichen Entwicklungs- und Reformkommission, meint, dass insbesondere die importierte Inflation noch immer ein Faktor sei, der Chinas Inflationsbekämpfung behindern könnte. Peng sagte, dass die Rohstoffpreise von zahlreichen Faktoren abhängen, die von der chinesischen Regierung nicht beeinflusst werden könnten, wie beispielsweise von der globalen Konjunkturlage und dem politischen Umfeld. In einem früheren Interview mit dem China National Radio warnte Ma, dass die Regierung ihre Inflationsverteidigung nicht abbauen sollte, da langfristige Faktoren wie steigende Ressourcen- und Arbeitskosten die Preise weiter erhöhen könnten. Li Yining, ein Ökonom der Peking Universität, erklärte, dass das Wetter, die Situation in der Schweinezuchtbranche und die diesjährige Versorgung mit Getreide und Gemüse weitere Risikofaktoren seien. "Es (das Wachstum von nur noch 3,2 Prozent) ist ein guter Start, aber kein Grund sich auf den Lorbeeren auszuruhen", so Li.

Obgleich der Wert der Spareinlagen auf den Bankkonten nicht mehr von der Inflation aufgefressen wird, zeigen sich die Konsumenten kaum beeindruckt. Eine Umfrage von phoenix.com zeigte, dass 54,3 Prozent der Teilnehmer nicht mehr sparen wollen, da die Zinsen so tief sind.

Quelle: China Daily

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