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18. 03. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Banken wegen schlechten Services in der Kritik

Schlagwörter: Chinesische Banken schlechte Services

Gestohlene Bankkonten und unerwünschte Marketinganrufe waren der Fokus einer Sendung auf China Central Television zum Tag der Verbraucherrechte am Donnerstag. In dem Programm wurde aufgedeckt, dass Mitarbeiter der Industrial and Commercial Bank of China und der China Merchants Bank private Informationen von Bankkunden verkauften haben, womit ihre Online-Konten anfällig für Betrügereien wurden.

Die Banken in China sind schon lange in der Kritik, weil sie dicke Gewinne einstreichen, während sie ihre Kunden mit wenig Respekt behandeln. Bei der neuesten Diskussion geht es um Verärgerung über die Bemerkungen von Hong Qi, dem Präsidenten der China Minsheng Bank, der gesagt hatte, er sei manchmal "beschämt", Profitdaten zu veröffentlichen, die zu gut seien.

Die chinesischen Banken verzeichneten 2011 einen Gewinnanstieg von 36,34 Prozent im Jahresvergleich auf 1,04 Billionen Yuan, oder 164,56 Milliarden US-Dollar – das gleiche wie 2,85 Milliarden Yuan pro Tag. Die Shenzhen Development Bank erklärte in ihrem Jahresbericht, dass sie durchschnittlich 278.000 Yuan Jahresgehalt an jeden ihrer Mitarbeiter 2011 gezahlt habe, 6,5 Mal mehr als das Pro-Kopf-Einkommen für Bewohner in der südchinesischen Stadt.

Der Service allerdings passt nicht mit den hohen Gehältern zusammen. Eine Frau namens Dong in der ostchinesischen Stadt Hangzhou soll vergessen haben, 191,11 Yuan zurückzubezahlen, die sie vor fünf Jahren überzogen hatte. Die Bank rief sie vor kurzem an und bat sie um 10.854,43 Yuan. "Das ist der Grund, aus dem Kreditgeber so attraktive Gewinne machen", hieß es in einem Online-Kommentar. "Die Frau sollte dafür bestraft werden, dass sie ihr Geld nicht rechtzeitig zurückgezahlt hat, aber ich frage mich, warum die Bank sie nicht früher benachrichtigt hat?"

Die Chinesische Bankenvereinigung erklärte, sie habe vergangenes Jahr 290 Beschwerden entgegengenommen, von denen die meisten sich um schlechten Kundeservice, Gebührenerhebungen sowie Kreditkarten- und Kreditdienste drehten. Die Vereinigung sagte, derartige Praktiken hätten "den Ruf des Bankensektors schwer geschädigt".

Doch Li Ruogu, Präsident der Export-Import Bank of China, meint: "Große Teile an Netto-Gewinnen werden von der Regierung eingestrichen." Und Yang Kaisheng, Präsident der Industrial and Commercial Bank of China, sagte, die Zinsratenmarge des Landes verbleibe unter dem weltweiten Durchschnitt.

Experten sagen, die Banken sollten sich um die Wiederherstellung ihrer Glaubwürdigkeit bemühen, nachdem die kürzlichen Diskussionen ihr Image geschädigt haben. Guo Tianyong, Direktor des Bankenforschungszentrums an der Beijinger Central University of Finance and Economics, schlägt vor, die Eintrittsschwelle für Finanzinstitutionen zu senken und soziale Finanzierung zu motivieren, um das Monopol der großen Banken zu brechen. "Auf der anderen Seite sollte die Regierung die Zinsratenreformen vorantreiben, um die Netto-Zinsmargen zu schmälern, beispielsweise die einseitige Anhebung von die Einlageraten oder die Kürzung von Kreditraten", so Guo.

Quelle: China Daily

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