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21. 06. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinesische Unternehmen planen, gemeinsam mit westlichen Firmen das Atom-Projekt Horizon in Großbritannien zu kaufen. Die Angebote für das Gemeinschaftsunternehmen werden auf mehrere Hundert Millionen britische Pfund geschätzt.
China könnte schon bald einen wesentlichen Anteil an einem der größten britischen Atom-Projekte haben. Wie aus Industriekreisen zu vernehmen ist, haben sich zwei chinesische Unternehmen mit westlichen Firmen zusammengetan, um ein Angebot für ein Gemeinschaftsunternehmen, das Investitionen in Höhe von 19 Milliarden Euro plant, abzugeben.
China hat seine Investitionen in Europa durch den Kauf von Beteiligungen an Unternehmen wie Großbritanniens Thames Water und dem portugiesischen Energieversorger EDP deutlich ausgeweitet.
Die britische Regierung befürwortet zwar den Bau neuer Atomkraftwerke, aber angesichts der hohen Kosten, der nuklearen Katastrophe von Fukushima sowie der sich abschwächenden globalen Wirtschaft wird es für westliche Entwickler immer schwieriger, die nötigen Finanzmittel für diese Projekte aufzubringen.
Das Atom-Projekt Horizon wurde im März von den deutschen Energiekonzernen RWE und E.ON zum Verkauf angeboten. Beide Unternehmen stehen aufgrund des von Deutschland beschlossenen Atomausstieges nach der Katastrophe von Fukushima unter Druck.
Das in Gloucester ansässige Gemeinschaftsunternehmen verfügt über zwei Atomanlagen in Großbritannien, eine in Oldbury bei Bristol und eine weitere in Wylfa in Anglesey. Das Unternehmen plant, in Großbritannien weitere Anlagen mit einer Gesamtkapazität von sechs Gigawatt zu bauen. Das Investitionsvolumen soll dabei 15 Milliarden britische Pfund (circa 19 Milliarden Euro) betragen.
Die japanische Bank Nomura, die für RWE und E.ON den Verkauf abwickelt, verkündete am letzten Freitag eine Abgabefrist für Angebote, die voraussichtlich mehrere Hundert Millionen britische Pfund betragen werden.
Die Hersteller von Kernreaktoren Areva und das sich im Besitz von Toshiba befindliche Westinghouse haben einzelne chinesische Atomunternehmen ausgewählt, um sie beim Kauf von Horizon zu unterstützen.
"Areva und Westinghouse haben beide ihre eigenen Konsortien gebildet", erklärte ein anonymer Informant, der mit der Ausschreibung vertraut ist. Zwei weitere Personen aus dem Banken- und Beratungssektor bestätigten die Bieter.
Experten erklärten, dass Areva und Westinghouse, sollten sie mit ihrem Gebot erfolgreich sein, ihre Anteile an dem Projekt wahrscheinlich an einen erfahrenen Betreiber kerntechnischer Anlagen verkaufen würden. Areva und Westinghouse würden in diesem Fall natürlich sicherstellen, dass der spätere Betreiber die Technologie des jeweils eigenen Unternehmen nutzen werde.
Wie die ungenannten Quellen weiter angaben, habe sich Westinghouse mit der chinesischen State Nuclear Power Technology Corp zusammengetan, um ein Angebot zu unterbreiten. Areva arbeite hingegen bezüglich eines gemeinsamen Kaufangebots für Horizon mit der China Guangdong Nuclear Power Holding zusammen.
"Die Chinesen dürften Horizon als eine Möglichkeit betrachten, relativ preiswert eine Option für die Entwicklung nuklearer Kapazitäten und Expertise in Europa zu erwerben, wenn die Bedingungen günstig sind", sagte David Strokes, Direktor des Beratungsunternehmens Timera Energy.
Quelle: Shanghai Daily
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