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18. 09. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Ökonomen warnen, dass China möglicherweise bald eine Deflation erleben könnte. Die Industrie sei bereits gefährlichem deflationären Druck ausgesetzt. Ein Sprecher des Statistikamtes wies diese Gefahr jedoch als unmöglich zurück.
Die rasche Verlangsamung des chinesischen Verbraucherpreisindex und die fallenden industriellen Erzeugerpreise sind für Ökonomen eine deutliche Warnung hinsichtlich der potenziellen Gefahr einer Deflation. Deflation ist ein Zeichen einer Rezession, das als besorgniserregend betrachtet wird.
Unter "Deflation" versteht man einen allgemeinen und signifikanten Rückgang des Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen über einen relativ langen Zeitraum.
Befürchtungen über eine mögliche Deflation wurden im Juni laut, als der Verbraucherpreisindex zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren unter drei Prozent fiel.
Nach Angaben des Statistikamtes stieg der jährliche Verbraucherpreisindex, ein Hauptindikator für Inflation, im August auf zwei Prozent und beendete damit einen fünfmonatigen Abwärtstrend.
Im Vergleich zum Vorjahr erreichte das Wachstum des Verbraucherpreisindex im Juli 1,8 Prozent. Dies ist der niedrigste Stand seit Februar 2010 und das erste Mal seit 30 Monaten, dass die Wachstumsrate auf unter zwei Prozent sank. Im Juni betrug die Wachstumsrate noch 2,2 Prozent.
"Die chinesische Wirtschaft sieht sich nun mit einer Disinflation konfrontiert, einer Verlangsamung der Inflation, aber nicht mit einer Deflation, wenn die Inflationsrate auf weniger als Null sinkt", sagte Sun Lijian, stellvertretender Leiter der Economic School an der Fudan University in Shanghai.
Es sei wahrscheinlich, dass die Inflation in den kommenden Monaten bald wieder ansteigen werde, da das Geldmengenwachstum hoch sei, während die Wirtschaft sich gleichzeitig abkühle, fügte Sun hinzu.
Wie Daten des Statistikamtes zeigten, betrug das Wachstum der weit gefassten Geldmenge, die als M2 bezeichnet wird, in den ersten sechs Monaten des Jahres 13,6 Prozent, während das Bruttoinlandsprodukt im gleichen Zeitraum bei rund 7,9 Prozent lag.
Sheng Laiyun, Sprecher des Statistikamtes, erklärte, es wäre unmöglich, dass China mit deflationären Risiken konfrontiert würde, da die Wirtschaft ein "gesundes" Entwicklungsniveau aufweise.
Einige Ökonomen äußerten, dass obwohl die Verbraucherpreise noch steigen würden, die Industrie bereits gefährlichem deflationären Druck ausgesetzt sei.
Der Erzeugerpreisindex fiel im August auf den tiefsten Stand seit November 2009. Ein Rückgang von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Index sank bereits den sechsten Monat in Folge.
Als der Erzeugerpreisindex im Juli um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr sank, war es eine Warnung, dass das Einkommen produzierender Unternehmen drastisch gesunken war. Diese Entwicklung könnte zusätzliche Investitionen im Industriesektor verhindern und die gesamte Wirtschaft weiter nach unten ziehen.
Grundlegende Probleme der chinesischen Wirtschaft zeigten sich allmählich und es sei schwierig, die Abwärtsrisiken zu kontrollieren. Unsicherheit bezüglich der Auslandsnachfrage, der Abbau unterstützender, staatlicher Maßnahmen sowie die verschärfte Vermögensüberwachung hätten Industrieunternehmen in eine ernüchternde Lage versetzt. Allerdings sollte dringlicheren Problemen, wie etwa der Erhöhung der Lohnkosten oder dem Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit, mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, sagte der Analyst Yuan Lei.
Quelle: german.china.org.cn
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