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16. 11. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Banken: Anzahl fauler Kredite steigt

Schlagwörter: China Banken faule Kredite

Die chinesische Bankenaufsicht hat am Donnerstag aktuelle Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Laut dem Bericht ist die Anzahl fauler Kredite auch zwischen Juli und September deutlich gestiegen.

Laut dem Bericht der Bankenaufsicht ist die Anzahl fauler Kredite (NPL – Non-performing loans) bei allen Banken im Land gestiegen, insbesondere aber bei den großen staatlichen Banken. Das Volumen notleidender Kredite wuchs allein im dritten Quartal um stattliche drei Milliarden Euro und liegt nun bei insgesamt mindestens 60 Milliarden Euro.

Doch Liu Yuhui, Direktor des Forschungsinstituts für Finanz- und Bankwesen an der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, traut auch diesen Zahlen nicht ganz. Liu sagte, dass es schwierig sei, das Risiko der faulen Kredite korrekt zu beurteilen, da die Banken bei der Klassifizierung ihrer Kredite über große Flexibilität verfügten. Die von der Bankenaufsicht bekannt gegebenen Zahlen könnten deswegen möglicherweise nicht so zuverlässig sein, wie erhofft.

Guo Tianyong, Direktor des Forschungsinstituts Bankenwesen an der Zentraluniversität für Wirtschafts- und Finanzwissenschaft, ist allerdings der Meinung, dass die Entwicklung bei den notleidenden Krediten zu erwarten gewesen sei: „Es war vorhersehbar, dass die faulen Kredite und auch der Anteil der NPLs am gesamten Kreditvolumen in 2012 aufgrund des verlangsamten Wirtschaftswachstums einen Sprung nach oben machen würden. Die Banken haben aber genug Reserven, um auch diese faulen Kredite decken zu können.“

Der NPL-Anteil am gesamten Kreditvolumen betrug im September laut den offiziellen Angaben 0,95 Prozent – das wäre ein Zuwachs von 0,01 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Die China Orient Asset Management Corporation geht allerdings davon aus, dass die faulen Kredite in diesem Jahr gegenüber 2011 um zehn Prozent wachsen werden.

Wang Kang von der China Citic Bank ist ebenfalls der Meinung, dass die Zahl fauler Kredite weiter steigen wird. Er warnte außerdem davor, dass vor allem kleinere und mittlere Unternehmen vor dem Hintergrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation schwierigen Zeiten entgegenblicken könnten.

Dieser Meinung schloss sich auch Hu Bin vom Moody´s Investors Service an. Hu sagte jedoch auch, dass er in den nächsten 12 bis 18 Monaten noch nicht mit einem starken Rückgang der Aktiva-Qualitäten der chinesischen Banken rechne – immerhin werde das chinesische Wirtschaftswachstum auch in dieser Zeitspanne aller Voraussicht nach die Zielvorgaben übertreffen. Zudem hätten sowohl die Banken als auch die Zentralregierung Maßnahmen getroffen, um die an die besonders kritischen Finanzvehikel der Lokalregierungen vergebenen Kredite zu überwachen. Er gehe daher davon aus, dass sich die Risiken eindämmen ließen, so Hu weiter.

Andere chinesische Analysten sind allerdings nicht so optimistisch wie Hu. Sie erwarten stattdessen, dass eine weitere Liberalisierung der Zinssätze seitens der chinesischen Zentralbank zu einem deutlichen Rückgang bei den Gewinnen der kommerziellen Banken führen wird – was wiederum deren Möglichkeiten, faule Kredite einfach abzuschreiben, empfindlich einschränken könnte.

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Quelle: german.china.org.cn

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