Chinesische Investoren und Analysten des Aktienmarkts setzen ihre Hoffnungen auf die weitere Reform des Wertpapiersektors, um eine lang andauernde Baisse zu beenden, die die Volumina des Aktienhandels verringert und das Vertrauen der Anleger geschwächt hat.

Experten sagten, die Einführung der neuen Dividenden-Steuersätze sei ermutigend. Sie hoffen, dass der Markt damit wieder etwas an Stabilität erreicht.

Aber ein ehemaliger Vorsitzender der Aufsichtsbehörde China Securities Regulatory Commission erklärte gegenüber China Daily, der fortwährend fallende Markt "irrational" sei angesichts der zahlenmäßig "noch schnell wachsenden Wirtschaft". Zhou Zhengqing, der von 1997 bis 2000 Vorsitzender der Kommission war, sagte: "Wirksame Schritte im Hinblick auf die wirtschaftlichen, administrativen und rechtlichen Maßnahmen sollten ergriffen werden, um den Aktienmarkt zu stabilisieren."

Am Freitag schloss der Shanghai Composite Index mit 0,8 Prozent weniger bei 2014,73. Damit erreichte er seinen tiefsten Stand seit 26. September. Der Index verlor neun Prozentpunkte seit Anfang des Jahres, nachdem er 22 Prozent im Jahr 2011 abgestürzt war. Allein diese Woche verlor er 2,6 Prozent - der größte Verlust in den asiatischen Märkten. In der vergangenen Woche ließ er bereits um 2,3 Prozentpunkte nach.

In einem Schritt, der direkt darauf abzielt, Kleinanleger zu einem langfristigen Ansatz für ihre Aktienmarkt-Planung zu nötigen, hatte das Finanzministerium bereits angekündigt, ab 1. Januar 2013 für Einzelpersonen eine gleitende Progression für Steuern auf Aktiendividenden einzuführen. Für Kleinanleger, die Aktien für mindestens ein Jahr halten, wird die Dividendensteuer auf fünf Prozent halbiert werden. Dahingegen wird die Rate für diejenigen auf 20 Prozent verdoppelt, die ihre Aktien nur für einen Monat oder weniger halten, so das Ministerium. So werden nur Kleinanleger genötigt, unternehmerische Risiken zu finanzieren. Für Anleger, die Aktien zwischen einem Monat und einem Jahr zu halten, werden die Steuern unverändert bei zehn Prozent der Dividende bleiben.