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27. 11. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Gerhard Schröder: China "essentiell" für die Erholung Europas

Schlagwörter: Schulden Währungskrise Kapital Investitionen

China investiert erstmals mehr in Europa als umgekehrt

Ein von PricewaterhouseCoopers veröffentlichter Bericht hat gezeigt, dass chinesische Firmen im ersten Quartal des Jahres zum ersten Mal mehr in Europa investiert haben, als europäische Firmen in China.

Seit 2011 haben chinesische Firmen in Europa 32 Fusionen und Übernahmen im Wert von elf Milliarden Euro getätigt. Im gleichen Zeitraum tätigten waren europäische Firmen nur an 26 derartigen Deals in China beteiligt – Gesamtwert der europäischen Investitionen: 7 Milliarden Euro.

Helene Rives, Chefin von PwC China, sagte, dass die "stagnierende europäische Wirtschaft chinesischen Investoren gute Investitionsmöglichkeiten bietet" und die gegenwärtige Unsicherheit in Europa dazu geführt habe, dass die Chance auf vorteilhafte Übernahmen der – teilweise bis über beide Ohren verschuldeten – europäischen Unternehmen für chinesische Firmen gestiegen sei.

Zum Thema Fusionen und Übernahmen sagte Gerhard Schröder, dass die Übernahme europäischer Firmen durch chinesische ein langfristiges Phänomen sei, das die zunehmende Stärke der chinesischen Industrie reflektiere. Schröder fügte hinzu, dass Deutschland in den vergangenen 15 Monaten das Topziel chinesischer Investitionen in Europa gewesen sei, und dass Deutschland wegen seiner gut ausgebildeten Arbeitskräfte und seiner starken Industrie auch weiterhin ein attraktiver Markt sei.

Gordon Brown: "Ein noch nie da gewesener, weltweiter Umbruch"

Auch der frühere englische Premierminister Gordon Brown hielt auf dem Forum eine Rede. Brown sprach dabei vor allem über die Infrastrukturprojekte chinesischer Privatunternehmen in Afrika und Europa, wobei er in den chinesischen Firmen eine wichtige Quelle dringend benötigter Finanzmittel sieht.

Brown forderte die Europäer und Chinesen auf, in Zukunft noch stärker miteinander zu kooperieren – auch trotz der gegenwärtigen europäischen Krise. "Die Herausforderungen, mit denen sich die Welt derzeit konfrontiert sieht, sind weder ein Resultat von Währungsmanipulationen, noch von Handelsprotektionismus. Sie sind vielmehr das Ergebnis eines so noch nie da gewesenen Umbruchs – ein Umbruch, der sogar noch größer ist als die Industrialisierung", sagte Brown.

Mit "Umbruch" meinte Brown die Verschiebung des globalen wirtschaftlichen Schwerpunkts von West nach Ost. Im Jahr 2010 sei zum ersten Mal der Großteil der Weltproduktion und der Exporte in Asien und den Märkten der Schwellenländer erbracht worden. In einer abschließenden Bemerkung sagte Brown, dass diese Entwicklung in Kürze auch beim Konsum erfolgen werde.

Robert Mundell, Nobelpreisträger und Professor für Wirtschaft an der Columbia University, sagte, dass China in Zukunft stärker auf die Erhöhung des Konsums der eigenen Bevölkerung setzen müsse. China solle daher, so Mundell weiter, eine allgemeine Erhöhung der Löhne erlauben: "Die EU und die USA können im Moment aufgrund der geringen Nachfrage wenig tun. China ist daher das einzige Land, das seine Geldmenge noch im nennenswerten Umfang erhöhen könnte."

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Quelle: german.china.org.cn

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