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10. 12. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Firmen mit brutalen Wachstums- und Gewinneinbrüchen konfrontiert

Schlagwörter: Fitch Ratings Nettobetriebseinkommen PMI

Laut einer Analyse von Fitch Ratings werden chinesische Firmen in diesem Jahr einen deutlichen Rückgang beim Wachstum des Nettobetriebseinkommens (NOI) hinnehmen müssen. Im vergangenen Geschäftsjahr noch bei durchschnittlich zehn Prozent gelegen, geht man im laufenden Jahr von lediglich 0,1 Prozent beim NOI-Wachstum aus.

Dunkle Wolken ziehen auf, vor allem über den staatseigenen chinesischen Betrieben – laut einem Report von Fitch Ratings müssen sich chinesische Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr auf massive Umsatz- und Gewinneinbrüche gefasst machen. Der Gewinn könnte im Jahresvergleich sogar negativ wachsen – ein fulminanter Schock, nach jährlichen Gewinn-Wachstumsraten von 40-50 Prozent in den vergangenen Jahren.

Die von Fitch vorgelegte Analyse ist auf die Ergebnisse von 40 chinesischen Unternehmen fokussiert und versucht mit Hilfe von Gesamtsummen, Durchschnitts- und Mittelwerten die aktuellen Entwicklungstrends dieser Unternehmen aufzuzeigen sowie Rückschlüsse auf die Entwicklung des chinesischen Marktes zu liefern. Bei den untersuchten Firmen handelt es sich um 15 staatseigene Betriebe (SOEs) und 25 Privatunternehmen.

Obwohl sowohl der offizielle chinesische Einkaufsmanagerindex (PMI) als auch der von der HSBC ermittelte PMI im Oktober leicht gestiegen waren, geht man inzwischen von einer weiteren Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums aus.

Die Royal Bank of Scottland (RBS) etwa rechnet mit einem chinesischen Wirtschaftswachstum von 7,6 Prozent in 2012 und geht für das Jahr 2013 von einer leichten Erholung auf acht Prozent Wachstum aus. Dieser Wert wäre zwar an und für sich ein ganz ordentliches Ergebnis – er liegt aber deutlich unter den Vorhersagen anderer Geldinstitute.

"Wir gehen für 2013 von einer leichten Verbesserung der Situation in Europa, Chinas größtem Absatzmarkt, aus. Das wird einen positiven Effekt auf die chinesischen Exporte haben", sagte Luis Kuijs, ein auf China spezialisierter Ökonom der RBS.

Die Profite der chinesischen Industrie sind, mit dem Vorjahr verglichen, zwischen Januar und September 2012 um 1,8 Prozent gefallen – die Möglichkeit eines negativen Wachstums im laufenden Jahr hat sich damit deutlich verstärkt. Diese Entwicklung steht in einem extrem starken Kontrast zu den vorangegangenen Jahren: 2011 hatte das Gewinnwachstum im Jahresvergleich noch bei starken 40 Prozent gelegen, 2010 gar bei 50 Prozent.

Gewinne chinesischer Unternehmen

Jahr

2010

2011

2012*

Gewinnwachstum

+50%

+40%

-1,8%

*Stand: Sept. 2012

Fitch geht bei den im Report berücksichtigten Unternehmen für 2012 von einem rückläufigen Betriebseinkommen aus – ein Trend, der sich in 2013 fortsetzen werde.

Im spezifischen Falle der 15 untersuchten SOEs bedeutet dies konkret einen Rückgang des Ertragswachstums (Mittelwert) auf 8 Prozent in 2012 und nurmehr 6 Prozent in 2013. Die finanziellen Ergebnisse anderer Branchen und Industrien könnten allerdings deutlich von diesen Prognosen abweichen.

Auch der von J.P. Morgan ermittelte "Research Analyst Sentiment Index" (JSI) war zuletzt stark gefallen, nämlich von 61,2 Punkten im Oktober auf 49,2 Punkte im November. Der Index ermittelt die Stimmung in bestimmten Branchen und Industrien, wie zum Beispiel im Immobilien-, Telekommunikations- und Rohstoffsektor.

Quelle: german.china.org.cn

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