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17. 12. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesischer Export wird Wachstumsziel 2012 nicht erreichen

Schlagwörter: Wirtschaft , Exporte , Nachfrage

Am gestrigen Sonntag ist die zweitägige "Central Economic Work Conference" in Beijing zu Ende gegangen. Die von der Konferenz ausgehende Botschaft war eindeutig: Chinas Wirtschaft wird 2013, vor dem Hintergrund einer komplizierten internationalen Situation, unsicheren Zeiten entgegen gehen.

Die bei der Konferenz anwesenden Ökonomen gingen für das nächste Jahr von einer nur schwach wachsenden internationalen Wirtschaft aus und warnten insbesondere vor den Risiken eines übersteigerten Protektionismus, pontenziellen Inflationsrisiken sowie Verwerfungen und Blasenbildungen an den internationalen Märkten. In der Weltwirtschaft "habe ein Wandel stattgefunden – weg von einer Phase des schnellen Wachstums vor der Krise und hin zu einer Periode tiefgreifender Transformationen", hieß es in einer nach Abschluss der Konferenz veröffentlichten Erklärung.

Die Ökonomen warnten außerdem davor, dass die größten Risiken für die chinesische Wirtschaft von außen kämen, nämlich zum einen von der europäischen Wirtschaftskrise und zum anderen von der schwächelnden amerikanischen Wirtschaft.

Die Auswirkungen der Krise dieser zwei größten Handelspartner Chinas hat sich bereits beim chinesischen Außenhandel bemerkbar gemacht – in einer deutlich niedrigeren Nachfrage nach chinesischen Produkten. Im November beispielsweise waren die chinesischen Exporte im Jahresvergleich nur noch mit 2,9 Prozent gewachsen – ein scharfer Einbruch gegenüber dem Vormonat, in dem noch 11,6 Prozent Wachstum festgestellt werden konnten.

Der Außenhandel wuchs im November nur noch mit 1,5 Prozent. Damit ist es so gut wie unmöglich, dass China das von der Zentralregierung für 2012 vorgegebene Wachstumsziel von 10 Prozent für den Außenhandel noch erreichen kann.

Obwohl Chinas Industrieproduktion Anfang Dezember ein 14-Monats-Hoch erreicht hatte, zeigte ein kleinerer Subindex, dass der Auftragseingang in Wirklichkeit rückläufig ist – ein klarer Hinweis darauf, dass es für die chinesischen Exporte im Dezember und wahrscheinlich auch im ersten Quartal 2013 ziemlich düster aussehen wird.

Das exportbasierte Wachstumsmodell werde nach und nach seine Vorteile verlieren, sagte Huang Mengfu, Ehrenvorsitzender des chinesischen Verbands für Industrie und Handel. Dies werde der chinesischen Wirtschaft dabei helfen, ein neues Gleichgewicht zu finden, so Huang weiter. "Internationale Kooperation und eine fortschreitende Internationalisierung sind der Königsweg zur Lösung dieser globalen Krise", sagte Huang am Sonntag auf einem Wirtschaftsforum in Sanya auf der südchinesischen Insel Hainan.

Es wird erwartet, dass China künftig bei der Realisierung seiner wirtschaftlichen Wachstumsziele eher auf die Ankurbelung seines eigenen Binnenkonsums als auf die Ausweitung des Exports setzen wird. Die Zunahme der Kaufkraft chinesischer Konsumenten wiederrum könnte für die EU und die USA hilfreich sein, da diese dann mehr Produkte nach China verkaufen könnten.

Wei Jianguo, Generalsekretär des chinesischen Zentrums für internationalen wirtschaftlichen Austausch, sagte, dass China seine Kooperation mit den USA ausbauen solle. Er ging sogar so weit, eine Freihandelszone zwischen China und den USA vorzuschlagen.

Derweil halten chinesische Firmen, wie beispielsweise die reiche HNA-Gruppe, auf der Suche nach "Schnäppchen" in Europa und den USA weiter die Augen offen. HNA, die Muttergesellschaft der chinesischen Hainan Airlines, hatte kürzlich erst einen 48-prozentigen Anteil an der französischen Airline Aigel Azur erworben. In den nächsten fünf bis zehn Jahren will die Firma nach eigenen Angaben weitere Zukäufe in Übersee tätigen und den Wert seiner Beteiligungen an ausländischen Unternehmen von derzeit 10 auf 30-40 Prozent ihres Gesamtportfolios anheben.

Die Krise in den USA und Europa wird chinesischen Unternehmen wie es scheint noch viele Gelegenheiten für günstige Einkäufe bieten.

Quelle: german.china.org.cn

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