Zollstatistiken zeigten am Donnerstag, dass Chinas Außenhandelswachstum sein Zehn-Prozent-Ziel für das vergangene Jahr verfehlte und stattdessen nur 6,2 Prozent erreichte.

Export- und Importvolumen erreichten 3,87 Billionen US-Dollar im letzten Jahr, und die Wachstumsrate verlangsamte sich heftig gegenüber dem registrierten Anstieg von 22,5-Prozent im Vorjahr, sagte Zheng Yuesheng, Sprecher der Generalzollverwaltung.

Die Exporte stiegen im Jahr 2012 um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Importe 4,3 Prozent über dem Vorjahreswert lagen, sagte Zheng bei einer Pressekonferenz. Chinas Außenhandelsüberschuss erhöhte sich auf 231,1 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr und lag somit um 48,1 Prozent über dem Niveau des Jahres 2011.

Zheng sagte, die Handelsleistung 2012 erfolgte trotz "einer Vertiefung der Schuldenkrise in der Eurozone, einer scharf abbremsenden Erholung der Weltwirtschaft, kontinuierlich schleppender Nachfrage auf dem Weltmarkt und großem Druck auf die heimische Wirtschaft".

Allein im Dezember legte der Warenwert chinesischer Exporte um 14,1 Prozent im Vorjahresvergleich zu, während es im November noch unerwartet schwache 2,9 Prozent waren. Der Wert der Importe stieg im letzten Monat um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr, eine Verbesserung gegenüber November mit Null-Wachstum.

Der Handel mit Europa, Chinas größtem Handelspartner, sank 2012 um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Handel mit den Vereinigten Staaten, die Europa als größte Käufer von Chinas Exporten überholte, wuchs um 8,5 Prozent gegenüber einem Jahr zuvor.

Mit seinem Boykott japanischer Produkte degradierte China seinen zuvor viertgrößten Handelspartner auf den fünften Rang und konnte so zugleich seine Importquote verringern. Der Handel zwischen den beiden Ländern sank im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent inmitten von Spannungen um die Diaoyu-Inseln.

Chinas Exporte könnten um acht Prozent im Jahr 2013 wachsen, während die Importe 7,8 Prozent zulegen könnten, projektierte ein Bericht des Staatsinformationszentrums im Dezember letzten Jahres.

Die Handelspolitik des Landes werde offener sein, um Importe und Exporte im Jahr 2013 zu steigern, obwohl das Handelsziel im letzten Jahr verfehlt wurde, sagte ein hoher Beamter in einem Think Tank der Regierung.