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24. 01. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Finanzkrise: Warnung für globale Wirtschaft

Schlagwörter: Wirtschaftsforum Davos Finanzmärkte Geldpolitik

Der Vizegeneraldirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF) warnte in einer Rede am World Economic Forum in Davos davor, die Folgewirkungen die Krise zu unterschätzen. Viele Probleme seien nach wie vor ungelöst.

Die globale Finanzstruktur verbleibt auch fünf Jahre nach dem Beginn der weltweiten Finanzkrise mehr oder weniger unverändert, weswegen weitere Anstrengungen unternommen werden müssten, sagte der Vizegeneraldirektor des IWF Zhu Min. "Bei all den Debatten, die in der Zwischenzeit weitergegangen sind, ist die Finanzstruktur doch weitgehend unverändert geblieben", sagte Zhu. Er warnte außerdem vor verfrühtem Optimismus, dass das Schlimmste der Krise bereits ausgestanden wäre: "Wir sind noch nicht sicher."

Zhu hielt eine Rede am World Economic Forum in der Schweizer Stadt Davos. Finanz-Institutionen und Regulatoren hätten noch viel zu tun, bis sich das globale Finanzsystem wieder als einigermaßen strapazier- und belastungsfähig erweist, sagte er. Er fügte hinzu, dass die Finanzmärkte immer noch annähernd dieselben seien wie im Jahr 2008. Die Hauptfrage bezüglich des Finanzsektors betrifft vor allem die Größe der Banken, sagte Zhu. Ihr Einfluss sei immer noch zu hoch und die Finanzprodukte seien immer noch zu kompliziert.

Es war das Unvermögen des Finanzsektors, die Komplexität der Derivate und der tickenden Zeitbomben der verstecken Hypotheken in ihrer Gesamtheit zu erfassen, was eine wichtige Rolle bei der Finanz-Kernschmelze im Jahr 2008 gespielt hat. Zusammengefasst hätten die Banken das Ausmaß der Verluste, die sich in ihren Büchern angesammelt hätten, nicht vollständig erfasst. Zhu sagte, der Finanzsektor und die Regierungen sollten zusammenarbeiten, um die Probleme gemeinsam zu lösen, dass jedoch die Zeit für Gespräche speziell über neue Regelungen längst verstrichen sei. "Wir machen einen großen Fehler. Fünf Jahre später debattieren wir noch immer darüber, ob es jetzt zu viele Regulative gibt oder zu wenige. Es gibt Gespräche, aber keine Handlungen und Taten." Während die alten Probleme ungelöst bleiben, kommen neue Herausforderungen auf die Weltwirtschaft zu, die dringend gelöst werden müssen. Die niedrigen Zinssätze werden Unternehmer dazu bringen, mehr Risiken einzugehen, was prinzipiell begrüßenswert sei, dennoch dürfe nicht vergessen werden, dass genau dieses billige und einfach zu bekommende Geld bei der Finanzkrise 2008 ebenfalls eine große Rolle gespielt hat.

Zhu unterstrich auch die Probleme, die Europa momentan zu bewältigen hat. Der Kontinent hätte noch einen weiten Weg vor sich, bis sich die Wirtschaft wieder einigermaßen stabilisiert hat: "In Europa gibt es immer noch Probleme." Griechenland, Irland, Spanien und Portugal hätten einen besonders starken Finanzierungsdruck. Zhus Sorgen wurden von den anderen Teilnehmern aufgegriffen: "Wir bewegen uns in eine sehr gefährliche Richtung", sagte Alex Weber, Vorsitzender von UBS. Er sagte, viele der derzeitigen Maßnahmen würden nur etwas Zeit erkaufen, während die Kernprobleme ungelöst blieben. "Wir leben jetzt auf Kosten unserer zukünftigen Generationen", sagte er. Paul Singer von Elliot Management, einem Hedgefund sagte, eine Lockerung der Geldpolitik könnte zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen: "Diese Maßnahmen verzerren das Gefühl für Preise und Schulden, und sie erlauben eine Entschuldigung dafür, Maßnahmen für weiteres Wachstum nicht durchzuführen", sagte er.

Quelle: german.china.org.cn

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