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01. 03. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Media Markt schließt seine Filialen in China bis Ende April

Schlagwörter: Media Markt Metro Foxconn Expansion

Media Markt hatte große Pläne für den chinesischen Markt. Bis zum Jahr 2015 wollte man 100 Filialen im ganzen Land eröffnen. Nun ist das Unternehmen grandios gescheitert. Ende April soll die letzte der insgesamt sieben Filialen in China schließen.

Die Elektronik-Fachmarktkette Media Markt China Ltd., deren Anteilseigner die deutsche Media-Saturn-Holding und die Foxconn Technology Group sind, wird ihre sieben Filialen in China am 11. März schließen, berichtete ein hochrangiger Mitarbeiter des Unternehmens am Mittwoch.

Dieser Schritt markiert das Ende des zweijährigen Ausflugs des Unternehmens in den chinesischen Markt. Frank Bussalb, der China-Chef von Media Markt, erklärte, die Schließung der Märkte sei im besten Interesse der beiden Anteilseigner.

Die Filiale des Unternehmens in der Huaihai Road in Shanghai wird den Betrieb weiter aufrechterhalten, um als Kundenservicezentrum zu fungieren, bevor auch dort Ende April die Tore endgültig geschlossen werden. Alle Filialen des Unternehmens befinden sich in Shanghai.

Die Metro Group, die Muttergesellschaft der Media-Saturn-Holding, erklärte in einer Mitteilung Mitte Januar, dass das Unternehmen beabsichtige, eine weitere Finanzierung für eine geplante Expansion des China-Geschäftes zurückzuziehen.

Media Markt begann im November 2010 seine Aktivitäten auf dem chinesischen Markt. Es wurde erwartet, dass die Elektronik-Fachmarktkette bis zum Jahr 2015 100 Filialen in ganz China eröffnen werde.

Media Markts Ausstieg aus dem vielversprechenden, aber schwer fassbaren chinesischen Markt erinnert Branchenkenner an den Rückzug von Best Buy Co. Inc. vor einigen Jahren.

Die enttäuschenden Erfahrungen des Elektronikeinzelhändlers in China zeigen auf, wie schwierig es ist, in diesem Land eine neue Einzelhandelsmarke zu etablieren, vor allem im Bereich der Unterhaltungselektronik, erklärte Ben Cavender, Associate Principal bei der China Market Research Group.

Es gibt einen erheblichen Wettbewerb seitens stark etablierter heimischer Marken und die Aufmerksamkeit der Verbraucher verlagert sich sehr schnell auf andere Vertriebskanäle wie etwa das Internet, sagte Cavender.

Angesichts der hohen Kosten für den Betrieb großflächiger Einzelhandelsgeschäfte in erstrangigen Städten ist ihre Entscheidung, den Markt zu verlassen, nicht überraschend, fügte er hinzu.

Qi Xiaozhai, Direktor des Shanghai Commercial Economic Research Center, sagte, Media Markt habe den richtigen Zeitpunkt zum Einstieg in den chinesischen Markt verpasst, da wichtige heimische Elektronikeinzelhändler ihre Marktanteile bereits gesichert hatten, bevor das Unternehmen seinen hochkarätigen Einstieg vollzog.

"Den Service und die Erfahrungen, die Media Markt anbietet, sind einzigartig auf dem chinesischen Markt, aber sie haben die Preise ignoriert, den entscheidenden Faktor, die Sache, für die sich die meisten Chinesen am stärksten interessieren, wenn sie Elektronikprodukte kaufen", erklärte Qi.

In den letzten Jahren zogen sich eine Reihe von ausländischen Einzelhandelsriesen aus China zurück. Analysten sind der Meinung, dass diese Beispiele nicht unbedingt auf ein Versagen der westlichen Einzelhandelsmodelle hindeuten, sondern lediglich die Unfähigkeit der Unternehmen, den chinesischen Markt besser zu verstehen, verdeutlichen.

Verstehen, was die chinesischen Verbraucher wirklich wollen, sollte die wichtigste Aufgabe der Unternehmen sein, erklärten sie.

"Wobei viele Unternehmen hier versagen, ist die Kontrolle der Kosten für den Betrieb ihrer Geschäfte. Media Markt, mit einer gewaltigen Flagschiff-Filiale in Shanghai, ist ein sehr gutes Beispiel."

"Letztendlich kostete die Filiale eine enorme Menge Geld, während sie gewissermaßen zu einem Showroom verkam, in dem Kunden Produkte testen konnten, bevor sie diese dann im Internet von anderen Händlern kauften", sagte Cavender.

Ausländische Einzelhändler verfügen über einen Einzelhandelsmarktanteil von mehr als 20 Prozent und mehr als 80 Prozent der Shanghaier Supermärkte gehören zu Marken, die nicht vom chinesischen Festland stammen, fügte Qi hinzu.

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Quelle: german.china.org.cn

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