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06. 03. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesen investieren weiter im Ausland – und haben Brasilien und Deutschland im Visier

Schlagwörter: China, Direktinvestitionen , Wirtschaftskrise

Laut einem am Dienstag in Beijing vorgestellten Bericht der chinesischen "Nationalen Reform- und Entwicklungskommission" werden Chinas Direktinvestitionen im Ausland in diesem Jahr um wenigstens 15 Prozent wachsen. Außerdem solle eine "stärker proaktive Öffnungspolitik" implementiert werden.

Chinas wichtigste nationale Wirtschaftsplanungsbehörde hat gestern bekannt gegeben, dass das Land in diesem Jahr noch einmal 15 Prozent mehr in ausländischen Märkten investieren werde. Chinas Direktinvestitionen im Ausland waren bereits 2012 deutlich gewachsen, nämlich mit einer Rate von 30 Prozent im Jahresvergleich. Bis Ende 2013 werden die Chinesen laut der Prognose der Reform- und Entwicklungskommission 88,7 Milliarden US-Dollar (rund 68 Mrd. Euro) im Ausland investieren.

Die Prognose wurde just an dem Tag veröffentlicht, an dem auch der chinesische Premierminister seinen jährlichen Tätigkeits- und Rechenschaftsbericht der Regierung vorstellte und laut dem die chinesische Regierung nationale Unternehmen weiterhin zu Investitionen im Ausland ermutigen will, um neue Räume für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu erschließen.

China werde dabei "Unternehmen aller Art bei ihren Investitionen im Ausland unterstützen und anleiten", so der Bericht. Außerdem wolle man die "relevanten Regelungen verbessern und den chinesischen Investoren mehr Informationen über spezifische ausländische Märkte und Branchen anbieten."

Chinas ausgehende Direktinvestitionen sind in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gewachsen. Das Reich der Mitte ist mittlerweile zur Nummer sechs der größten weltweit investierenden Nationen aufgestiegen.

"Es ist an der Zeit, dass chinesische Unternehmen im Ausland investieren, denn sie sind inzwischen dazu in der Lage, ihre Verkaufsnetzwerke zu erweitern und eine starke Präsenz in Übersee aufzubauen", sagte Li Jinzhang, chinesischer Botschafter in Brasilien. China sei inzwischen einer der wichtigsten Investoren in Brasilien, so Li weiter. Er sehe ein geradezu "explosives" Wachstum des lateinamerikanischen Marktes in den nächsten Jahren.

Im letzten Jahr hatte China noch hauptsächlich in den ASEAN-Staaten und der EU investiert. Und wenn es nach Shi Mingde, dem chinesischen Botschafter in Deutschland, geht, dann soll das auch so bleiben: "Die europäische Wirtschaftskrise bietet chinesischen Unternehmen eine riesige Chance für lukrative Investitionen in der Region – ganz besonders in Deutschland", sagte Shi.

Weniger ausländische Direktinvestitionen in China

Während China immer mehr in anderen Ländern investiert, sieht es in umgekehrter Richtung von Monat zu Monat immer schlechter aus – seit 2011 fällt das Volumen ausländischer Direktinvestitionen in China. 2012 waren es im Jahresvergleich 3,7 Prozent weniger, die im Reich der Mitte investiert wurden. Und die Investitionen sind auch weiterhin rückläufig: Im Januar war im Vergleich zum Vorjahr sogar ein Rückgang um 7,3 Prozent verzeichnet worden.

Das chinesische Handelsministerium führte den Rückgang auf das langsamere chinesische Wirtschaftswachstum und die immer noch angeschlagene Weltwirtschaft zurück. Der Sprecher der Kommission sagte jedoch, dass China auch weiterhin zu den weltweit attraktivsten Zielen von Direktinvestitionen gehöre.

Quelle: german.china.org.cn

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