Die China Investment Corporation (CIC), Chinas Staatsfonds, werde in naher Zukunft seine Bestände an den ausländischen Staatsanleihen nicht mehr erhöhen. Dies behauptete Gao Xiqing, stellvertretender Geschäftsführer der CIC, gestern Vormittag am Rande des Bo'ao-Forums in der südchinesischen Provinz Hainan. Außerdem habe die CIC bereits damit aufgehört, Staatsanleihen europäischer Länder zu kaufen, so Gao gestern auf einer Konferenz des Forums.

Als ein Investor schenke die CIC eben nicht nur einem Markt seine Aufmerksamkeit, so Gao. "Wir interessieren uns derzeit mehr für die Märkte in den aufstrebenden Ländern."

Er habe bereits Dutzende afrikanische und Dutzende lateinamerikanische Länder besucht, so der stellvertretende CIC-Chef weiter: "Der lateinamerikanische Markt ist für China ziemlich anziehend."

Hinsichtlich Afrika orientiere sich die CIC vor allem in Richtung West- und Zentralafrika.

Die CIC lege dabei großen Wert auf die Investitionen in die Infrastruktur. Zum Beispiel habe man in Afrika Gespräche über Investitionen in die Eisenbahn, Häfen und Landstraßen, insbesondere grenzübergreifende Landstraßen, geführt.

Viele chinesische Anleger seien in den USA mit großen Hindernissen konfrontiert. Die USA gehören nicht zu den Märkten, die chinesische Investoren wirklich willkommen heißen, sagte Gao. Aber wegen der Position der US-Wirtschaft nehme CIC diesen Markt immer sehr ernst.

Leider hofften die USA, dass China dort während der Finanzkrise investieren könne. "Derzeit sind jedoch einige Personen in den USA der Meinung, dass wir nicht mehr dorthin gehen sollten."

Außerdem sei der Anteil der US-Wirtschaft an der globalen Wirtschaft von ehemals 60 Prozent auf aktuell weniger als 40 Prozent gesunken. Die Investitionen der CIC in den USA würden diesem Trend folgen.

Die CIC strebe nach einem Gleichgewicht bei ihren Investitionen in den USA und Europa.