China Mobile, der größte Telekommunikationsanbieter des Landes, hat einen Bieterwettbewerb für den Betrieb seines Dienstes Fetion ausgeschrieben, einem Instantnachrichtendienst, ähnlich wie WeChat von Tencent.

Bis vor Kurzem wurde Fetion nur von der Beijing Ultrapower Software Co. Ltd. betrieben.

Der Schritt von China Mobile wird von vielen Beobachtern als strategischer Schritt zur Restrukturierung von Fetion wahrgenommen, um einen Konkurrenten zu WeChat von Tencent zu stärken.

Der Guangdonger Zweig von China Mobile führt das Bieterverfahren durch. In der Ausschreibung werden vier unterstützende Projekte im Wert von 638 Millionen Yuan aufgelistet.

Zhang Qianshan, Geschäftsführer der Abteilung für strategische Investitionen bei Ultrapower, sagte, China Mobile wolle seine Präsenz im Bereich mobiles Internet ausbauen.

"Eine offene Ausschreibung wird für Wettbewerb sorgen, was für die Entwicklung von Fetion gut sein wird."

Nach seiner Markteinführung im Mai 2007 war Fetion sehr beliebt und hatte mehrere Hundert Millionen Nutzer.

In letzter Zeit kehrten immer mehr Nutzer dem Dienst ihren Rücken zu, was hauptsächlich an der starken Konkurrenz durch große Internetunternehmen wie Tencent und Sina liegt.

Mitte März wurden Medienberichte bekannt, nach denen die chinesischen Netzbetreiber, angeführt durch die China Telekom, von Tencent Gebühren für die Bereitstellung von WeChat verlangen wollen.

Die Netzbetreiber beklagen, dass WeChat zu viel Bandbreite verbrauche, zu viel Traffic über Drahtlosverbindungen verursache, aber wenig Mehrwert bringe.

Hinzu kommt, dass weniger Menschen die Sprach- und Textnachrichtendienste der Netzbetreiber nutzen, was deren Umsätze weiter schmälern.

"Wir sehen die zunehmend wichtigere, strategisch bedeutende Position, die Fetion im Geschäftsbereich von China Mobile einnimmt," sagte Xiang Ligang, ein Industrieinsider aus Beijing. Aber er brachte auch seine Skepsis zur Zukunft Fetions zum Ausdruck, der durch die Dominanz von Tencent in diesem Bereich geschwächt werden könnten.