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18. 04. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kunden suchen nach Läden mit Gold-"Schnäppchen"

Schlagwörter: Goldpreis China Goldbarren

Chinesische Anleger sehen in den derzeit stark fallenden Goldpreisen eine Chance, Gold-Anlageprodukte günstig zu kaufen und damit Geld zu machen. Experten warnen jedoch, dass die Preise noch weiter fallen könnten.

Wang Yufeng, eine 57-jährige Einwohnerin von Shanghai, drängelte sich am Dienstag in einem Goldschmuckgeschäft im Shanghaier Distrikt Zhabei an anderen Kunden vorbei, um einen besseren Blick auf das Preisschild eines Goldschmucksets in einer Glasvitrine zu erhalten.

Ohne zu zögern, zückte sie ihre Karte und bezahlte 12.600 Yuan (1550 Euro) für das Set, ein Geschenk für ihre Tochter, die bald heiraten wird.

Das Set, das aus einem Paar Ohrringe, einer Halskette und einem Armband besteht, kostete eine Woche zuvor noch 14.000 Yuan (1722 Euro).

"Ich habe Wochen lang auf niedrigere Preise gewartet und jetzt ist die Zeit, zuzuschlagen", sagte Wang. Gold-Futures mit Lieferung im April fielen am Montag an der COMEX an der New York Mercantile Exchange um 9,4 Prozent auf ein Zweijahrestief von 1360,6 US-Dollar (1037,7 Euro) pro Unze. Dies markierte den stärksten Rückgang, der innerhalb der vergangenen 30 Jahre an einem einzelnen Tag verzeichnet wurde.

Während die Goldmärkte in den USA und Europa Panikverkäufe erlebten, schossen die Umsätze bei Goldbarren und –schmuck in China in die Höhe, da Käufer die niedrigen Preise als guten Zeitpunkt zum Investieren betrachten.

Wang befindet sich in guter Gesellschaft.

Goldgeschäfte und Banken, die Gold-Anlageprodukte verkaufen, verzeichneten am Montag und Dienstag laut Medienberichten aus dem ganzen Land rasant ansteigende Umsätze. Wie die lokale Tageszeitung Xin Kuai Bao berichtete, hatte ein Investor in Guangzhou sechs Millionen Yuan (738.000 Euro) für Goldbarren mit einem Gesamtgewicht von 20 Kilogramm ausgegeben.

Cao Mengluo, ein Manager des Beijing Caishikou Department Store, eines der führenden Goldgeschäfte der Stadt, erklärte, dass das Geschäft wesentlich reger sei als normal üblich.

Kleine Schmuckstücke, wie etwa Goldohrringe, waren ausverkauft. Die meisten Käufer waren jedoch an Anlagemöglichkeiten, wie etwa Goldbarren, interessiert.

Gold-Anlageprodukte wurden am Dienstag in Beijings Geschäften für 274 Yuan (33,7 Euro) pro Gramm und Goldschmuck für 378 Yuan (46,5 Euro) pro Gramm verkauft.

China ist direkt hinter Indien das Land mit der zweitgrößten Goldnachfrage.

"Großeinkäufe von Goldbarren oder Schmuck passieren etwa zwei oder drei Mal pro Jahr, wenn der Goldpreis um mehr als drei Prozent in einer Woche nachgibt und Investoren schnell handeln, um nicht die Chance zu verpassen, Geld zu verdienen", sagte Yan Lei, Investmentmanager für Goldprodukte bei der Shenyi Investment Consultancy mit Sitz in Shanghai.

Yan warnte Investoren jedoch vor überschnellen Käufen, da es immer noch schwierig sei zu sagen, ob die Preise bereits ihr niedrigstes Niveau erreicht hätten.

Shanghais Laomiao Jewelry im New World Department Store in der West Nanjing Road teilte mit, dass das Handelsvolumen bei Goldbarren, das beliebteste Produkt, am Montag 400.000 Yuan (49.195 Euro) erreicht habe. Dies sei fast das Doppelte des Vortages gewesen.

Cai Xiaoling, eine Verkäuferin in einem Juweliergeschäft im Yu Garden in Shanghai, einem Handelszentrum für Gold-Einzelhändler, fügte hinzu: "Ich hatte an diesem Morgen nicht einmal einen Moment, um Wasser zu trinken, da so viele Käufer da waren. Ich habe ihre Fragen beantwortet, habe Rechnungen ausgestellt und bei den Zahlungen geholfen."

Analysten sagten, dass die Investoren sich über ihre Ziele im Klaren sein sollten, bevor sie in diesem Moment eine Kaufentscheidung träfen, da die sich erholende makroökonomische Situation in den USA und Europa den Wert des Edelmetalls weiter schmälern könnte. Dies mache es schwierig, einzuschätzen, ob der derzeitige Preis den Tiefpunkt erreicht habe.

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Quelle: german.china.org.cn

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