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03. 05. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Das Telekommunikations-Dilemma

Schlagwörter: Telekommunikations

Chinas drei größte staatseigene Telekommunikationsunternehmen sind in einer schwierigen Lage und müssen neue Gewinnstrategien entwickeln.

Chinas drei große Telekommunikationsunternehmen, China Mobile, China Telecom und China Unicom, haben kürzlich nacheinander ihre Geschäftsberichte für das Jahr 2012 veröffentlicht.

Demzufolge sanken die Reingewinne sowohl bei China Mobile als auch bei China Telecom. Auch wenn China Unicom im Hinblick auf den Nettogewinnzuwachs führend ist, sind traditionelle Geschäftsfelder wie Voicemail und Messaging zurückgegangen.

Schlechte Performances

Die Umsätze von China Unicom betrugen laut Geschäftsbericht vom 21. März 248,9 Milliarden Yuan (30,6 Milliarden Euro), 19 Prozent mehr als 2011, der Nettogewinn lag bei 7,1 Milliarden Yuan (874,3 Millionen Euro), das entspricht einem Plus von 68,5 Prozent. Sein Wachstum verdankt das Unternehmen vor allem dem 3G-Geschäft. Die Anzahl der Nutzer nahm um 36,44 Millionen zu und stieg auf insgesamt fast 76,46 Millionen. Die Einnahmen aus 3G-Diensten stiegen um 82,6 Prozent auf 59,8 Milliarden Yuan (7,3 Milliarden Euro).

Laut Geschäftsbericht vom 20. März erwirtschaftete China Telecom Umsätze in Höhe von knapp 283,1 Milliarden Yuan (34,86 Milliarden Euro), die Einnahmen aus Mobilfunkdiensten erreichten 92,8 Milliarden Yuan (11,4 Milliarden Euro), 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Einnahmen aus mobilen Sprachdiensten betrugen 49,1 Milliarden Yuan (6 Milliarden Euro) - 27,3 Prozent mehr als 2011 - und machten 17,4 Prozent des Gesamtumsatzes aus.

Trotz eines Umsatzes in Höhe von mehreren hundert Milliarden Yuan leiden die Telekommunikations-Magnaten unter niedrigen Gewinnen. So sanken die Nettogewinne bei China Telecom im vergangenen Jahr beispielsweise um 9,5 Prozent.

"China Telecom hat im vergangenen Jahr iPhones verkauft und eine Menge Geld ins Marketing gesteckt, so dass die Verkaufs- und Managementkosten stark stiegen. Diese Situation wird möglicherweise noch eine Weile anhalten", erklärt Wang Ning, wissenschaftlicher Mitarbeiter im IT-Bereich bei CIConsulting.

Gleichzeitig sank die Performance von China Mobile zum ersten Mal in zehn Jahren. Grund dafür seien immer häufiger genutzte Kommunikationstools wie der mobile Text- und Chatdienst WeChat von Tencent, so Wang.

Laut Geschäftsbericht vom 14. März erzielte China Mobile 2012 Umsätze von knapp 560,4 Milliarden Yuan (69 Milliarden Euro), 6,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Nutzerzahl stieg auf 710 Millionen.

Zurzeit arbeitet China Mobile an der Infrastruktur für das 4G-Netz. Das könnte den Aufbau seines Mobilfunknetzes erleichtern, so Wang.

China Unicom verzeichnete im vergangenen Jahr im Vergleich zu China Mobile und China Telecom einen starken Wachstumsimpuls. Zurzeit liegt das Unternehmen immer noch an der Spitze. Im Hinblick auf die Umsätze lagen die Marktanteile von China Mobile und China Telecom bei 50,9 Prozent bzw. 27,2 Prozent.

Neues Gewinnmodell

In Zukunft wird der Datenverkehr der Betreiber an Dynamik gewinnen, während traditionelle Geschäftsfelder wie SMS und Sprachdienste ein langsames oder sogar negatives Wachstum verzeichnen werden. Daher werden die Betreiber von China Mobile doppeltem Druck ausgesetzt sein, dem Rückgang traditioneller Geschäftsbereiche und steigenden Kosten.

"Zurzeit verändern alle Betreiber ihre Management-Philosophie", erklärt Yang Haifeng, Chefherausgeber der Communications World Weekly.

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Quelle: Beijing Rundschau

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