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15. 05. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Verrückt nach Gold

Schlagwörter: Verrückt nach Gold

Der Goldpreis bewegt sich mittlerweile fast auf Höhe der Produktionskosten. Die optimistische Haltung auf Seiten der Staatsfonds befeuert die Chinesen ebenso dazu, ungehemmt dem Goldrausch zu frönen. "Gold ist eine wichtige Reserve für die Wirtschaft und das kräftige Wachstum in den Schwellenländern zeigt, dass der Goldvorrat immer noch unzureichend ist. Auf lange Sicht wird der Goldpreis wieder ansteigen", sagte Jin Liqun, Vorstand der China Investment Corporation bei einem Investitionsforum in Beijing.

Comeback

Chow Tai Fook Jewellery, am Marktwert gemessen der größte Schmuckeinzelhändler der Welt, meldete den Ausverkauf von Goldbarren in mehreren Geschäften in China, die Goldnachfrage sei seit den späten 1980er Jahren nicht mehr so dynamisch gewesen. Das Volumen an der SGA, das als repräsentativ für die Nachfrage in China gilt, stieg und brach mehrere Rekorde in Folge, am 19. April lag es bei 30,4 Tonnen, am 22. April bei 43,3 Tonnen.

"In den zehn Tagen nach dem Preissturz rissen sich allein chinesische Investoren 300 Tonnen Gold unter den Nagel. Das macht zehn Prozent der weltweiten jährlichen Produktion aus", sagte Song Honbing, Wissenschaftler für internationales Finanzwesen. "Insgesamt 600 Tonnen Gold sind nötig, um die Bestände der heimischen Goldindustrie wieder aufzufüllen."

Die Chinesen räumten nicht nur die Regale auf dem Festland leer, sie stürmten auch die Geschäfte in Hongkong. Nach Statistiken der dortigen Einwanderungsbehörde reisten rund 121.000 chinesische Touristen am 28. April in Hongkong ein, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Am 29. April stieg ihre Zahl auf 162.000.

Lokale Medien berichteten von langen Warteschlagen vor den Geschäften vieler Goldjuweliere. Die meisten Kunden waren aus dem Festland Chinas angereist und gaben nun Hunderte oder Tausende von Yuan für Goldbarren und Schmuck aus. Die Goldvorräte der Chinese Gold and Silver Exchange Society stehen offenbar seit 50 Jahren erstmals kurz vor dem Versiegen. Hongkong wandte sich bereits an London, um seine erschöpften Goldvorräte wieder aufzufüllen.

Da der Goldpreis auf dem internationalen Markt allmählich wieder anzieht, zeigen auch die Preise bei einigen renommierten Juwelieren wieder etwas mehr Dynamik. Verglichen mit den Tiefstwerten von vor zehn Tagen sind die Preise bei den Goldjuwelieren Chow Sang Sang und Chow Tai Fook um 30 Yuan (3,75 Euro) pro Gramm gestiegen.

Mit Beginn des dramatischen Preisverfalls am 10. April beeilten sich institutionelle Investoren, Gold abzustoßen, während Investoren in asiatischen Ländern wie China und Indien die Preise energisch nach oben trieben. Das führte zu einem erneuten Preisanstieg. Goldman Sachs und die United Bank of Switzerland schlugen Investoren zunächst vor, auf einen weiteren Preisverfall zu setzen, änderten dann aber ihre Prognose. Die starke Nachfrage in Asien trieb die New Yorker Gold Futures in der vergangenen Woche um 4,2 Prozent auf 1452,6 Dollar pro Unze nach oben. Unterdessen geht der Goldrausch weiter.

Ein Internetuser fasst den Kaufrausch in China ganz passend so zusammen: "Egal wie mächtig die Wallstreet-Analysten mit dem Auf und Ab ihrer Prognosen sind, bei chinesischen Käufern haben sie verloren."

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Quelle: Beijing Rundschau

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