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09. 06. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Für Bo Wenxi, Vizpräsident des Wohnungsbauunternehmens Zhuoda Group, gibt es drei Gründe für den anhaltenden Preisanstieg. „Erstens zählen lokale Regierungen bei Steuereinnahmen und BIP-Wachstum stark auf Grundstücksverkäufe und den Immobilienmarkt. Zweitens wird die Nachfrage das Angebot in China auf lange Sicht übertreffen. Da mehr Leute vom Land in die Städte ziehen, wird die Nachfrage wachsen. Die anhaltende Urbanisierung wird diesen Trend intensivieren", erklärte Bo.
"Schließlich werden die Immobilienpreise auch von der Währungsemission beeinflusst. Unter dem Einfluss einer gelockerten Währungspolitik in vielen westlichen Ländern muss China sich aus Angst vor einer Kapitalflucht in großem Stil diesbezüglich anpassen. Angesichts des großen Geldvolumens auf dem Markt ist es unwahrscheinlich, dass die Preise fallen werden."
"Zwei Monate nach Einführung der restriktiven Maßnahmen hat sich der Markt wieder erholt. Nach einer kurzen Phase des Zögerns und Beobachtens auf Käuferseite kletterten die Preise kontinuierlich", fügte er hinzu.
Auf der Suche nach einem Ausweg
Angesichts zunehmender Klagen über wuchernde Immobilienpreise ist deren Kontrolle für die chinesische Regierung unabdingbar geworden, um die angestrebte Verbesserung des Lebensstandards zu erreichen. Da sich Kaufbeschränkungen als ineffektiv erwiesen, pries man nun die Grundsteuer als die dringend benötigte Lösung für das Problem der Preisexplosion. Auf Chinas Immobilienmarkt ist eine solche Steuer – anders als im Westen, wo sie eine lange Tradition hat und als selbstverständlich gilt - ein relatives Novum und wird als Maßnahme, die den Immobilienkauf zu Anlagezwecken eindämmen soll, gesehen.
Die jüngsten Preisanstiege haben die Forderungen nach einer Ausweitung der bis dahin auf Shanghai und Chongqing beschränkten Steuer lauter werden lassen. In beiden Städten wurde sie am 28. Januar 2011 versuchsweise zur Abkühlung des Marktes eingeführt. Fast 20.000 Wohneinheiten wurden in Shanghai mit der Steuer belegt. 2012 stieg ihre Zahl auf 37.000, laut Finanz- und Steueramt brachte das der Stadt im letzten Jahr 2,46 Milliarden Yuan (307,5 Millionen Euro) an Steuereinnahmen. Das Shanghaier Steuermodell betrifft nur Käufer von Wohnungen aus zweiter Hand, in Chongqing muss die Steuer auch für Neubauten gezahlt werden.
"In China wurden die meisten Steuern auf Immobilentransaktionen statt auf Immobilienbesitz erhoben. Das macht wirklich keinen Sinn", erklärte Li. Er schlägt vor, die versuchsweise eingeführte Steuer auf mehr Regionen auszudehnen, um 2013 einen erneuten Preisanstieg zu vermeiden.
Das fordert auch Jia Kang, Direktor des Forschungsinstituts für Finanzwirtschaft, das dem Finanzministerium angegliedert ist. Ein stabiles Grundstücksangebot und der Bau bezahlbaren Wohnraums seien ebenfalls effektive Mittel zur Bändigung des überhitzten Marktes, heißt es im Blue Book.
"Die örtlichen Regierungen sollten bei der Zuteilung bezahlbaren Wohnraums durch ein transparentes System für Fairness sorgen. Dieses System sollte auch Wanderarbeiter mit einbeziehen", sagt Li.
"Das Gründstücksangebot sollte entsprechend der regionalen Bedingungen wissenschaftlich verplant werden. In wirtschaftlichen Boom-Städten und Städten mit einem schneller als erwarteten Preisanstieg sollte mehr Fläche für den Wohnungsbau zur Verfügung gestellt werden. In Third- oder Fourth-Tier Citys mit einem zu großen Bestand sollte das Angebot reduziert werden, um ungezügelte Bauaktivitäten zu verhindern."
Quelle: Beijing Rundschau
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