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14. 06. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Nachdem die EU Antidumpingzölle auf aus China importierte Solarmodule verhängte, leitet nun Beijing eine Antidumping- und Antisubventionsprüfung gegen europäische Wein-Importe ein. Beijing beteuert, dass es sich dabei nicht um eine Vergeltungsmaßnahme handelt.
Frankreich ist unfreiwillig in die vorderste Reihe des Handelskonfliktes zwischen China und der Europäischen Union (EU) gedrängt worden, nachdem sich die Spannungen zwischen den beiden Seiten im Zuge der Ankündigung Beijings, eine Untersuchung gegen Wein-Importe aus der EU in die Wege zu leiten, verschärft hatten.
Beijings Entscheidung vom vergangenen Mittwoch hat zu Beunruhigung und Angst unter Regierungsbeamten und Weinexporteuren in Frankreich geführt. In Europa exportiert kein anderes Land mehr Wein nach China als Frankreich.
Der französische Präsident Francois Hollande äußerte seine Besorgnis bezüglich der jüngsten Entwicklung im Handelstreit zwischen China und der EU. Außerdem forderte er eine Sondersitzung der EU-Mitgliedsstaaten, um sich auf eine kohärente und einheitliche Position für die Handelsverhandlungen mit China zu einigen.
Chinas Ankündigung kam, nachdem die Europäische Kommission entschieden hatte, Strafzölle auf aus China importierte Solarmodule zu verhängen.
Frankreich ist einer von vier EU-Staaten, der zugunsten der Antidumpingzölle von 11,8 Prozent gestimmt hat, die vorläufig bis August in Kraft bleiben. Danach sollen die Zölle auf 47,6 Prozent steigen und für weitere vier Monate erhoben werden.
Die anderen drei Länder, die für die Strafzölle stimmten, waren Italien, Portugal und Litauen.
Das Handelsministerium in Beijing teilte mit, dass die Antidumping- und Antisubventionsprüfung gegen europäische Wein-Importe keine Vergeltungsmaßnahme sei. Experten gehen jedoch davon aus, dass Frankreich am stärksten betroffen sein wird, falls Beijing strenge Regeln für Wein-Importe aus der EU beschließt.
Französische Wein-Exporteure erklärten, dass sie bereits Verzögerungen bei den Bestellungen chinesischer Importeure verzeichnen. Einige spekulieren, dass französische Weine mit einem Preis zwischen einem und drei Euro besteuert werden könnten.
China ist mit einem geschätzten Wert von 800 Millionen Euro der drittgrößte Markt für französische Weine. Der Wert des chinesischen Marktes entspricht fast 30 Prozent der gesamten Wein-Exporte des Weinbaugebietes Bordeaux.
Experten sagen, dass ein Kompromiss und eine Kooperationsvereinbarung zwischen China und der EU notwendig seien, um die Streitigkeiten zu lösen.
"Im Fall der Solarmodule und im Fall des Weins sind wir auf beiden Seiten bei den ersten Schritten einer Untersuchung. Deshalb wird ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss mehr oder weniger schnell verhandelt werden, da ein Handelskrieg für beide Seiten zu schädlich wäre", sagte Jean-Paul Larcon, Professor an der französischen Business School Ecole des Hautes Etudes Commerciales de Paris.
Einige befürchten, dass der Handelsstreit die fragilen chinesisch-französischen Beziehungen gefährden könnte, obwohl Hollande vor weniger als zwei Monaten China in der Hoffnung besucht hatte, die Beziehungen zu der neuen chinesischen Führung zu stärken.
"Es ist kein kleiner Disput, aber das sollte nicht über die etablierte langfristige Zusammenarbeit zwischen China und Frankreich im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich hinwegtäuschen", erklärte Larcon.
"China und Frankreich werden für den derzeitigen Disput aufgrund des Potenzials der für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit und dem Interesse französischer Unternehmen eine positive Lösung finden", fügte er hinzu.
Quelle: german.china.org.cn
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