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20. 06. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Cisco bestreitet Überwachungsvorwürfe in China

Schlagwörter: Cisco bestreitet Überwachungsvorwürfe in China

Nach der Enthüllung des geheimen US-Überwachungsprogramms PRISM stellt sich nun die Frage, ob amerikanische Unternehmen in China eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen. Cisco Systems ist an fast allen wichtigen Netzwerk-Projekten in China beteiligt oder war es.

Cisco Systems, Inc., einer der größten Anbieter von Netzwerkequipment, hat Vorwürfe, dass das Unternehmen illegale Überwachungstätigkeiten in China durchgeführt habe und an dem US-Überwachungsprogramm, das kürzlich von dem Whistleblower Edward Snowden aufgedeckt wurde, beteiligt sei, zurückgewiesen.

In einer Erklärung, die am Dienstag an verschiedene Medien übermittelt wurde, teilte Cisco mit, "PRISM ist kein Cisco-Programm und Cisco-Netzwerke waren nicht Teil des Programms."

Ferner überwache Cisco weder die Kommunikation von Privatpersonen noch staatlichen Organisationen in China oder irgendwo in der Welt, hieß es weiter.

PRISM ist ein geheimes Programm zur Überwachung des Internets, das von dem US-Geheimdienst NSA (National Security Agency) eingesetzt wird.

Edward Snowden

Ciscos Erklärung waren Berichte in chinesischen Medien vorausgegangen, die infrage gestellt hatten, ob das Unternehmen eine Bedrohung für die nationale Sicherheit Chinas darstelle.

Snowden, ein früherer Leiharbeiter bei der NSA, offenbarte in einem Interview mit der South China Morning Post, dass er davon ausgehe, dass die NSA weltweit mehr als 61.000 Hacking-Operationen durchgeführt habe, darunter Hunderte in Hong Kong und auf dem chinesischen Festland.

Da Cisco eine aktive Rolle beim Aufbau wichtiger Netzwerk-Projekte in China spielt, etwa für die Regierung, die Armee, im Finanzbereich und für die Eisenbahn, haben chinesische Medien Bedenken geäußert, dass das Unternehmen mit Hauptsitz in den USA von der US-Regierung als Instrument benutzt werden könnte, um kritische Informationen in China zu stehlen.

Nachdem Cisco im Jahr 1994 auf dem chinesischen Markt aktiv wurde, ist dessen Geschäft dort schnell gewachsen. Mit zwei Netzwerken, die von China Telecom Corp., Ltd. und China Unicom (Hong Kong), Ltd. betrieben werden und mehr als 80 Prozent des chinesischen Internet-Traffics schultern, soll Cisco einen 70-prozentigen Anteil an den führenden Netzwerk-Projekten des Landes aufgebaut haben, heißt es in einem Bericht der Securities Times.

Ein Branchenkenner aus Beijing, der anonym bleiben wollte, sagte: "Es gibt eine schreckliche Sicherheitsbedrohung in China, die von US-amerikanischen Technologie-Unternehmen, wie etwa Cisco, Apple und Microsoft, ausgeht."

Als China seine Netzwerke aufgebaut habe, hätten Nutzer keine andere Wahl gehabt als Ciscos Produkte zu kaufen, da inländische Unternehmen nicht die nötige Technologie gehabt hätten, fügte er hinzu. Xu Qi, ein Experte für die Telekommunikationsbranche aus Beijing, sagte, dass die chinesischen Behörden eine Untersuchung der Netzwerke von Cisco in China durchführen sollten.

"Auf der Grundlage stichhaltiger Beweise sollten Marktbeschränkungen verhängt werden, falls es wirklich eine Bedrohung darstellt", sagte er.

Quelle: german.china.org.cn

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