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14. 08. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Langsameres Wirtschaftswachstum beeinflusst Arbeitsmarkt Exklusiv

Schlagwörter: China Langsameres Wirtschaftswachstum Arbeitsmarkt

Zwar habe sich das BIP-Wachstum in China seit 2012 verlangsamt, aber die Arbeitslosigkeit sei nicht gestiegen und der Arbeitsmarkt boome weiter, sagte der Ökonom Zhang Yansheng Ende Juli in einem Interview mit China.org.cn. Laut ihm hätten die Medien die schwierige Arbeitslage der Studenten übertrieben. China sollte auch weiterhin großen Wert auf die Verbesserung seiner Wirtschaftsstrukturen und den Wandel seines Wachstumsmodells legen.

Im Vergleich zu den vergangenen 30 Jahren sei das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) zuletzt langsamer gewachsen, sagte Zhang Yansheng, Direktor der Kommission für Akademie bei der Staatlichen Kommission für Reform und Entwicklung.

Chinas BIP hatte sich 2012 gegenüber Vorjahreszeitraum um 7,8 Prozent erhöht – in der ersten Jahreshälfte des laufenden Jahres lag die Wachstumsrate sogar nur bei 7,6 Prozent. Seit der "Reform und Öffnung nach Außen", die 1978 begonnen hatte, nämlich seit der Durchführung der Politik, betrug die durchschnittlich jährliche Wachstumsrate bis 2008 gut zehn Prozent. Die jährliche Wachstumsrate zwischen 2005 und 2010 lag im Durchschnitt sogar bei 11,2 Prozent. Viele hätten sich an das hohe Wachstumstempo Chinas derart gewöhnt, dass viele – vor dem Hintergrund der neuen Situation – nun bezüglich der Wirtschaftsaussichten nicht mehr so zuversichtlich seien, so Zhang.

Das chinesische Wirtschaftswachstum habe 2012 die Acht-Prozent-Marke unterschritten, was vor allem deshalb psychologisch große Auswirkungen auf die Menschen geübt habe, weil es im alten chinesischen Entwicklungsmodell zwischen dem BIP-Wachstum und dem Arbeitsmarkt eine wichtige Verbindung gegeben habe. Wenn die Wachstumsrate weniger als acht Prozent betragen würde, dann – so nahm man damals an – könnte dies zu ernsthafter Arbeitslosigkeit führen und sogar die gesellschaftliche Stabilität beeinflussen.

Aber die chinesische Wirtschaftsentwicklung sei bereits in eine neue Phase eingetreten. Das Jahr 2012 sei der Anfang der "neuen 30 Jahre" – China müsse ein neues Entwicklungsmodell und neue Entwicklungsstrategien finden. Die alten Erfahrungen und Modelle entsprechen nicht mehr der aktuellen Situation, so Zhang. Zwar sei Chinas Wachstumstempo gesunken, aber die Arbeitssituation sei seiner Meinung nach ziemlich gut. 2012 wurden in den chinesischen Städten 12,66 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen, was deutlich mehr sei als die durchschnittlich 9,3 Millionen neu geschaffenen Arbeitsplätze zwischen 2000 und 2005, und auch höher als die zwischen 2005 und 2010 erreichten 11,4 Millionen. In der ersten Jahreshälfte 2013 habe sich das BIP-Wachstum zwar weiter verlangsamt, aber dennoch seien 7,25 Millionen neue Arbeitsstellen geschaffen worden. Falls es mit dieser Geschwindigkeit weitergehe, könnte China 2013 knapp 14,5 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen. All dies zeige, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht schlimmer, sondern besser geworden sei, meinte Zhang.

Gleichzeitig wurde die Arbeitsstruktur optimiert. Mehr Personen finden eine Arbeitsstelle im Dienstleistungssektor, in den strategischen neuen Wirtschaftssektoren und in Zentral- und Westchina. Trotzdem ist die Beschäftigungslage für die zahlreichen Hochschulabsolventen relativ schlecht. Die Medien bezeichneten sie sogar als die "schlimmste Beschäftigungslage in der Geschichte”. Zhang zufolge habe dies vor allem mit dem Entwicklungsmodell zu tun. Im alten Modell brauchten die Unternehmen vor allem Arbeitnehmer, welche körperliche Arbeit leisten können. Daher gibt es nicht ausreichende Arbeitspositionen für die Studenten. Viele Absolventen können entweder keinen Beruf finden, oder verdienen sogar weniger als die Wanderarbeiter. Außerdem ist die Beschäftigungsquote der Absolventen schlecht, während die Schüler der Fachhochschulen und Technischen Schulen einen guten Zugang zum Arbeitsmarkt finden.

"Um mehr Arbeitsplätze für die Studenten zu schaffen, sollte das Land die Wirtschaftsstruktur verbessern, die Entwicklung der strategischen neuen Sektoren sowie Innovationen fördern und wirtschaftlichen Ballungsräume weiter ausbauen, damit mehr Absolventen angemessene Stellen mit hohen Löhnen finden können. China sollte auch dem praktischen Nutzen der Universitätsausbildung mehr Aufmerksamkeit schenken, damit die Studenten in Zukunft den Bedürfnissen der Unternehmen und der Gesellschaft besser entsprechen", meinte Zhang.

(Der Text spiegelt nicht notwendigerweise die Ansichten von China.org.cn. Er ist auch keine Investitionsempfehlung, sondern lediglich ein unverbindliches Informationangebot.)

Quelle: german.china.org.cn

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