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22. 08. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Hohes Kreditrisiko: Downgrade für 52 chinesische Firmen

Schlagwörter: S&P Abkühlung Wirtschaftswachstum Kreditwürdigkeit

Die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft trägt laut einem aktuellen Bericht der Ratingagentur Standard & Poor's immer stärker zur Verringerung der Kreditwürdigkeit chinesischer Spitzenunternehmen bei. In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres mussten bereits 52 Unternehmen heruntergestuft werden.

"Wir gehen davon aus, dass die Kreditwürdigkeit eines Großteils der von uns untersuchten Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten weiter zurückgehen wird", sagt S&P-Analyst Christopher Lee.

Der S&P-Bericht mit dem Titel "China Credit Spotlight: Hoher Fremdkapitalanteil und langsames Wirtschaftswachstum erhöhen das Kreditrisiko der Spitzenunternehmen" untersucht die Fremdkapitalstrukturen in 151 chinesischen Top-Unternehmen. Sie wurden aus einem Pool umsatzstarker und für ihre jeweiligen Branchen repräsentativer Unternehmen ausgewählt. Bei drei Viertel der Firmen handelt es sich um Staatsunternehmen.

"Ein nicht unerheblicher Teil der Unternehmen verfügt über stark aufgehebelte Bilanzen und investiert wie verrückt – derartige Firmen sind in der derzeitigen Abkühlungsphase der chinesischen Wirtschaft besonders gefährdet", meint Lee.

Laut China Chengxin International, dem chinesischen Partner der amerikanischen Ratingagentur Moody's, ist allein in den ersten sieben Monaten des Jahres die Kreditwürdigkeit von 52 chinesischen Unternehmen heruntergestuft worden – somit wurden in den letzten 7 Monaten mehr Unternehmen herabgestuft als in den 7 Jahren davor.

Auch verschiedene, von chinesischen Lokalregierungen der Stadt- und Provinzebene ausgegebene, Bonds kamen unter die Räder: "Die Herabstufung dieser festverzinslichen Wertpapiere hängt mit der schwachen finanziellen Situation der jeweiligen Lokalregierung sowie der ausbleibenden Hiilfe seitens der Zentralregierung zusammen", sagte Li Shi, der Autor des S&P-Berichts.

Die Abkühlung der Wirtschaft beinflusse die verschiedenen Industriezweige unterschiedlich stark, so der Bericht. So seien beispielsweise Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche sowie die Öl- und Gasunternehmen sehr stark aufgestellt, während die Bilanzen vieler Unternehmen der Baubranche, des Bergbaus und des öffentlichen Nahverkehrs besonders schwach abgeschnitten hätten. Am gefährdetsten seien jedoch Unternehmen aus den Bereichen Solar- und Windenergie: "Diese Sektoren haben mit massiven Überkapazitäten und besonders geringen Gewinnen zu kämpfen", erklärte Li.

Der S&P-Bericht analysiert auch die Auswirkungen eines beschleunigten Abschwungs auf die Unternehmen. Sollte Chinas Wirtschaft in diesem Jahr beispielsweise nur mit 6,8 – statt der angepeilten 7,5 Prozent – wachsen, dann müsste ein Teil der untersuchten Unternehmen Herabstufungen um weitere ein bis zwei Stufen über sich ergehen lassen.

Im aktuellen Bericht geht S&P jedoch von einem chinesischen Wirtschaftswachstum in Höhe von 7,3 Prozent (für 2013 und 2014) aus.

Quelle: german.china.org.cn

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