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26. 08. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
WeChats Spaßfaktor gekoppelt mit Tencents starken Marketingkompetenzen haben die App auf verschiedenen Märkten immer populärer gemacht. Der Nutzerzuwachs ist ein ermutigendes Zeichen für das Unternehmen, das nur eins von mehreren chinesischen Internetunternehmen ist, die ins Ausland expandieren wollen. "Erfolgreich oder nicht, dies ist eine absolut einmalige Gelegenheit für Tencent", erklärt Pony Ma, Vorstandsvorsitzender bei Tencent, im Hinblick auf die internationalen Expansionspläne.
Nicht einfach
Während die Popularität bei Nutzern außerhalb Chinas steigt, spürt WeChat auf dem globalen Markt für Mobile Chat Apps die Konkurrenz von WhatsApp, Line und Kakao aus Südkorea.
WhatsApp meldete im Juni weltweit über 250 Millionen aktive User pro Monat. Am 23. Juli sprach Line von 200 Millionen Usern weltweit und Kakao erklärte im gleichen Monat, seine Userzahl habe 95 Millionen überschritten. Alle vier müssen nun auf dem globalen Markt gegeneinander antreten.
WeChat ist in den Schwellenländern groß herausgekommen, vor allem in Südostasien, in einem Industrieland und umkämpftem Markt wie den USA muss es noch Fuß fassen. Ende September 2012 gab es 100.000 registrierte Nutzer in den USA. Das ist weit entfernt von den Zahlen, die WeChat bräuchte, um in der limitierten Bevölkerungsgruppe der chinesischstämmigen Amerikaner und Studenten aus China eine wichtige Rolle einzunehmen. Aus diesem Grund eröffnete Tencent im Februar ein Büro zur Analyse des US-Markts. Geplant sind Partnerschaften mit amerikanischen Firmen, um die Popularität der App zu fördern.
Verglichen mit dem Boom in Südostasien befindet sich WeChat in den USA in den Kinderschuhen. Außerdem ist die japanische App Line eine harte Konkurrenz, zumal das Unternehmen ebenfalls Absichten auf dem US-Markt hat. Bislang ist unklar, wie WeChat gegen seine Rivalen im Kampf um die USA vorgeht.
"Der US-Markt ist schwierig und ein wichtiger Markt für jedes Internet-Unternehmen. Viele erstklassige Internetprodukte und Unternehmen sind hier entstanden. Dieser Markt ist bei ausländischen Unternehmen und Produkten sehr gefragt, WeChat ist da keine Ausnahme", heißt es in einer Stellungnahme von Tencent.
"Die USA sind der am schwierigsten zu erschließende Markt in unserer globalen Kampagne", so Ma. "Chinas Internetunternehmen liegen weit hinter weltweit erfolgreichen Unternehmen aus dem Ausland zurück und hatten nie internationalen Erfolg. Aber 0zurzeit entwickeln sich Mobilfunk und Internetnutzung in Asien schneller als im Westen. Das gibt Chinas Internetfirmen eine ernsthafte Chance, den Westen zu überholen", erklärte Ma, der damit wirbt, dass WeChat innovativer und userfreundlicher als die Konkurrenzprogramme sei.
Aber eines macht Tencent Sorgen: Werden andere Länder dem Unternehmen im Falle wachsender Popularität bei seiner Expansion die gleichen Steine in den Weg legen wie den chinesischen Telekommunikationskonzernen Huawei und ZTE? Die Bemühungen beider Unternehmen, nach Amerika zu expandieren, wurden durch "nationale Sicherheitsbedenken" gestoppt.
WeChat ist bereits auf ähnlichen Widerstand gestoßen. Der indische Geheimdienst hat Berichten zufolge ein Verbot von WeChat vorgeschlagen, die App besitze bereits zu viele persönliche Informationen über indische Bürger. Die USA und weitere westliche Länder könnten dasselbe vorschlagen, aus Angst, dass zu viele Bürgerdaten leicht in die Hände der chinesischen Regierung fallen könnten.
"Wir haben den Datenschutz für unsere User bei der Produktentwicklung und in der täglichen Nutzung sehr ernst genommen. Wie andere Unternehmen im Ausland erfüllen auch wir die entsprechenden Gesetze der Länder, in denen wir tätig sind", entgegnete eine Sprecherin von Tencent.
Angesichts der jüngsten Enthüllungen über das Ausspionieren von Emails durch die NSA dürften amerikanische User nur noch wenig Bedenken haben, die chinesische App herunterzuladen.
Eine andere Frage ist, ob Chinas weltweit angeschlagenes Image WeChat auf dem internationalen Markt bremsen wird, da das Land meist mit billigen Produkten schlechter Qualität verbunden wird. Anhaltende Lebensmittelskandale und giftige Spielzeuge haben nicht nur in Industrieländern Misstrauen gegenüber Waren "Made in China" erzeugt.
Duncan Clark, Vorsitzender der BDA China, einem Beratungsunternehmen, dass sich auf chinesische Technologie und den Internetsektor spezialisiert hat, erklärte gegenüber der New York Times, dass WeChat das Potenzial habe, die Zweifel westlicher Länder über chinesische Produkte auszuräumen. In einem App Store würden User beispielsweise nicht auf die Idee kommen, dass es sich um ein chinesisches Produkt handele und so das Spielfeld für Entwickler von Mobile Chat Apps bereiten.
Robin Pinsto, eine 54-jährige WeChat-Nutzerin aus Kanada, war überrascht, als sie hörte, dass die App aus China stammt.
"Ich nutze WeChat seit sechs Monaten und zwar mittlerweile jeden Tag. Meiner Meinung nach ist WeChat mit seinen zahlreichen Cartoon-Bildern und anderen Funktionen sogar besser als Whats App", sagt Pinsto. "Ich denke, WeChat hat eine Chance, weltweit erfolgreich zu werden."
Tseretzoulias, die Bürokauffrau aus Montreal, hat keine Bedenken wegen der Herkunft von WeChat. "Es ist mir egal, welches Land sie entwickelt hat, solange es gut funktioniert."
Quelle: Beijing Rundschau
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