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16. 10. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
"Großbritannien ist die offenste Volkswirtschaft der Welt, und das gilt auch für unseren Energiesektor. Es gibt absolut keinen Grund, warum nicht auch chinesische Firmen in diesen Markt einsteigen könnten. Deutlicher machen kann ich es glaube ich nicht", sagte Ed Davey, der britische Minister für Energie, kürzlich in einem Interview.
Der Kommentar Daveys kam zu einem passenden Zeitpunkt: in England wird derzeit heftig darüber diskutiert, ob man der "China General Nuclear Power Group" (CGN) eine Beteiligung an dem von der französischen "Eletricité de France SA" (EDF) geplanten Kraftwerk "Hinkley Point" in Südwestengland. Das Projekt hat einen Auftragswert von etwa 14 Milliarden Pfund (16,5 Milliarden Euro). CGN hatte mehr Kontrolle über das Projekt gefordert, was laut Medienberichten innerhalb der britischen Regierung zu Sorgen um die nationale Sicherheit geführt hatte.
Mark Pritchard, Abgeordneter des Parlaments und Mitglied des Nationale Sicherheitskomitees, wurde von der Financial Times mit den Worten zitiert, dass chinesische Unternehmen in sensiblen Bereichen wie dem Energiesektor nur eine "untergeordnete Rolle" spielen sollten.
Davey sagte jedoch, dass die Ansichten Pritchards nicht die der britischen Regierung repräsentierten. Pritchard sei nur ein "Hinterbänkler" und halte kein Amt in der derzeitigen britischen Regierung – und selbige werde sich in die Verhandlungen zwischen CGN und EDF einmischen, wie auch immer das Ergebnis ausfallen werde. Also auch dann nicht, wenn CGN in Zukunft den Hauptanteil an dem Projekt erhalten würde, so Davey.
"Im Endeffekt ist das eine kommerzielle Sache, und da unser Energiemarkt fast vollständig privatisiert ist, kann die Regierung den Unternehmen nicht vorschreiben, wie sie ihre Beziehungen zu anderen Unternehmen gestalten sollen. Es wird eine Entscheidung zwischen CGN und EDF, und wie immer diese auch ausfällt, die Regierung wird keine Einwände haben", sagte Davey.
Im letzten Jahr erst waren die Unternehmen "China National Nuclear Corp" und "China Guangdong Nuclear Power Corp" in unterschiedlichen Konsortien gegeneinander angetreten, um sich einen Anteil am britischen Kernkraftwerk "Horizon" zu sichern, hatten sich dann aber – ohne eine öffentliche Erklärung – wieder von den Verhandlungen zurückgezogen.
Der eigene Heimatmarkt war bisher immer der Fokus chinesischer Kernenergie-Unternehmen. China baut derzeit mehr Kernkraftwerke, als jede andere Nation der Welt – und bisher haben die chinesischen Firmen nur in einem einzigen Land außer China Kernkraftwerke gebaut, nämlich in Pakistan.
Wu Zongxin, Professor am Institut für Neue Energie und Kernenergie der Tsinghua Universität, sagte, dass es für chinesische Kernenergie-Unternehmen wichtig sei, über den Tellerrand hinaus zu schauen und auch größere Kraftwerke in entwickelten Ländern wie Großbritannien zu bauen – im heimischen Markt bestehe sonst das Risiko von Überkapazitäten.
Davey, der gerade erst China besucht hatte, attestierte den chinesischen Unternehmen große Fortschritte im Bereich Kernenergie. Während seiner Reise unterhielt sich der britische Energieminister mit den Führungsspitzen verschiedener chinesischer Energieunternehmen, wie zum Beispiel CGN, CNNC und der "State Nuclear Power Technology Group".
"China hat im Bereich der Atomenergie eine starke Industrie, die seit 30 Jahren sichere Kernenergie liefert."
Quelle: german.china.org.cn
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