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21. 10. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Unterhaltungsprogramme gekürzt – weniger ausländische Sendungen

Schlagwörter: Unterhaltungsprogramme gekürzt  weniger ausländische Sendungen

Die Direktoren chinesischer Fernsehstationen stehen vor einer Herausforderung: sie müssen große Teile ihres Programms neu gestalten. Die chinesische Regierung hat neue Regeln für das Satellitenfernsehen aufgestellt – die Sender müssen ab nächstem Jahr weniger Unterhaltungsprogramme ausstrahlen und die Anzahl ausländischer Programme massiv reduzieren.

Die staatliche Verwaltungsbehörde für TV und Rundfunk hat verkündet, dass chinesische Fernsehsender ab dem nächsten Jahr jeweils nur noch die Rechte an einem ausländischen Fernsehprogramm kaufen dürfen. Die neue Regel soll die nationale Fernsehindustrie sowie "moralische und sittliche" Sendungen fördern.

Die im Ausland gekauften und kopierten Programme dürfen zudem im Jahr ihrer Einführung nicht zur Haupteinschaltzeit, also zwischen 19.30 und 22 Uhr, gesendet werden. Darüber hinaus wird die staatliche Behörde vierteljährlich nur eine musikalische Talentshow genehmigen, die während der Hauptsendezeit ausgestrahlt werden darf.

Laut den neuen Bestimmungen gibt es Sendebeschränkungen an insgesamt 7,5 Stunden pro Tag. In dieser Zeit dürfen keine Fernsehserien und andere Unterhaltungsprogramme ausgestrahlt werden. Die dadurch frei werdenden Sendezeiten müssen mit Nachrichten, Bildungs- und Kulturprogrammen gefüllt werden, so die staatliche Direktive.

So müssen die Sender beispielsweise in der Zeit von 6 bis 13 Uhr mindestens 30 Minuten in China produzierter Dokumentationen übertragen, und zwischen 8 und 9.30 Uhr sollen 30 Minuten Kinderprogramme und Cartoons gesendet werden.

Laut einem gestern erschienenen Bericht der Southern Metropolis Daily ist die Direktive bereits am 12. Oktober beschlossen worden.

Chinesische Fernsehsender waren in den letzten Jahren zunehmend dazu übergegangen, die Rechte an ausländischen Fernsehsendungen zu kaufen und diese dann zu lokalisieren. Das Chinesische Fernsehen ist daher voll von Sendungen wie "China’s Got Talent", "China sucht den Superstar" und "The Voice of China".

Für die Sender war es bisher sehr einfach, diese ausländischen Inhalte zu kaufen und zu kopieren – die Shows kommen beim chinesischen Publikum gut an und konnten von Anfang an große Erfolge erzielen. Durch den Kauf der Rechte erhielten die chinesischen Fernsehproduzenten quasi eine detaillierte Anleitung zur Kreation einer erfolgreichen Show – und sie bekamen sogar Unterstützung von erfahrenen Mitarbeitern ausländischer Fernsehsender. Somit mussten die chinesischen Sender nicht selbst mit guten Ideen aufwarten, um ein erfolgreiches und lukratives Programm gestalten zu können – sie mussten einfach nur Schritt für Schritt das "Erfolgsrezept" der Ausländer kopieren. Und laut Brancheninsidern funktionierte dieser Ansatz sehr gut – von einem "sofortigen Erfolg" war die Rede.

Die neuen Bestimmungen aber bereiten den Chefs der Sender einiges Kopfzerbrechen.

"Es ist wirklich ein Problem – wir sind uns nicht sicher, wie wir die 7,5 Stunden vollkriegen sollen. Viele Fernsehsender sind daran gewöhnt, in dieser Zeit Serien, Shows und Filme zu senden", sagte ein Mitarbeiter eines TV-Senders, der aber anonym bleiben wollte, gegenüber den Reportern der Southern Metropolis Daily.

Liu Yan, stellvertretender Direktor der Chefredaktion von "Jiangsu Satellite TV", gab zu, dass die neuen Regeln ihm und seinem Team die Arbeit in Zukunft deutlich erschweren werden.

Quelle: german.china.org.cn

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