Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>Wirtschaft | Schriftgröße: klein mittel groß |
13. 11. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Der ehemalige Direktor der amerikanischen "Bank of Boston" hat die Teilnehmer einer Konferenz zu den chinesisch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen vor einem Platzen der Immobilienblasen sowohl in den USA als auch in China gewarnt.
"Wenn Leute entscheiden wollen, ob sie eine Wohnung mieten oder sich doch lieber eine eigene Immobilie kaufen, dann fragen sie sich vor allem ‚Wieviel muss ich pro Monat bezahlen, wenn ich Miete – und wieviel, wenn ich kaufe?‘", sagte John Allen, Vorsitzender und CEO der "Greater China Corporation" anlässlich einer Diskussion über das derzeitige Investitionsklima in den USA und China. "Wenn die Zinsen nur ein kleines Bisschen steigen, fällt der Wert dieser Immobilien gleich um ein ganzes Stück", sagte Allen am vergangenen Freitag auf dem "China Institute Executive Summit" in New York.
"Vielleicht nicht in diesem Jahr, und möglicherweise auch nicht im nächsten Jahr, aber mit absoluter Sicherheit innerhalb der nächsten 10 Jahre werden wir sowohl in China als auch in den USA eine weitere platzende Immobilienblase sehen", prophezeite der ehemalige Chef der Abteilung Internationale Investments bei der Bank of Boston.
Die Pläne der Federal Reserve (FED), ihre Gelddruckerei einzustellen, haben an den Märkten zu Spekulationen über ein mögliches Ansteigen der Zinsen geführt. Die Arbeitslosenrate von offiziell 7,3 Prozent liegt weit über dem Wert von 6,5 Prozent, ab dem die FED ursprünglich die Zinsen anheben wollte. Die FED kauft monatlich für mehr als 80 Milliarden Dollar hypothekarisch gesicherte Wertpapiere und Staatsanleihen und generiert so Unmengen an Geld, die zunächst aber nur an wenige Stellen im System fließen. Sollte die FED aber mit diesem Gelddruck-Programm aufhören, würden die Wertpapiere, die sich derzeit noch im Umlauf befinden, sehr schnell verkauft werden – so käme immer mehr Geld in Umlauf, was zu gigantischen Preisanstiegen führen würde. Dann müssten die Zinsen wieder rauf, um all das Geld wieder dem Kreislauf zu entziehen. Selbst bei kleineren Zinsanhebungen droht schon das, wovor John Allen warnt: ein Crash des Immobilienmarktes.
Niedrige Zinsen und somit billige Kredite waren einer der Gründe für die seit dem Jahr 2000 stetig steigenden Immobilienpreise in China. Etwa 20 Prozent aller Investitionen in China geht in Immobilien. Doch die Kombination aus hohen Preisen und zu vielen Bauprojekten hat inzwischen zu Bedenken geführt, dass sich in China eine Immobilienblase gebildet hat, die in Kürze platzen könnte.
"Wenn jetzt die Zentralbanken rund um die Welt damit aufhören würden, Geld zu drucken, dann würden die Zinsen schon sehr bald auf drei, vier, fünf und dann auf 10 Prozent steigen – oder sogar noch höher. Und historisch gesehen gehören die Zinsen sogar auf dieses hohe Niveau. Falls dies aber geschieht, dann wird es mit den Immobilienpreisen steil abwärts gehen."
Verschiedene Analysten hatten jedoch gegenüber der China Daily gesagt, dass ein Crash des chinesischen Immobilienmarktes unwahrscheinlich sei, da China gegenüber den Entwicklungen an den Märkten immer widerstandsfähiger werde.
Laut Youguo Liang, ehemaliger geschäftsführender Direktor bei "Prudential Real Estate Investors", könne China die Expansion seines Immobilienmarktes absorbieren – solange die Wirtschaft weiter in einem "Wachstumszyklus" bleibe.
Quelle: german.china.org.cn
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |