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14. 11. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Firmen mit Überkapazitäten erhalten kein Bauland mehr

Schlagwörter: Firmen Überkapazitäten kein Bauland Stahl

Die chinesische Regierung kämpft hartnäckig gegen das Problem industrieller Überkapazitäten. Das Ministerium für Land und Ressourcen wird ab sofort Firmen aus Sektoren mit starken Überkapazitäten nicht mehr erlauben, zusätzliche Grundstücke zu erwerben.

Bei den betroffenen Firmen handelt es sich um Hersteller von Stahl, Zement, Aluminium, Glasplatten und Schiffsbauern.

"Das Ministerium wird auch das Land, das schon an diese Firmen vergeben wurde, zurückfordern. Wir werden ein effizientes System zur Unterbindung illegaler Landnutzung durch die entsprechenden Unternehmen einführen", sagte Jiang Daming, Minister für Land und Ressourcen, gegenüber dem China Securities Journal.

So war beispielsweise die chinesische Schifffahrtsindustrie in den ersten drei Jahresquartalen nur zu 55 Prozent ausgelastet – gegenüber dem Vorjahr ein Einbruch um 20 Prozentpunkte.

Während die Belastung durch die Überkapazitäten ständig zunimmt, haben alle Abteilungen der Zentralregierung – die in dieser Sache Verantwortung tragen – Maßnahmen angekündigt, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.

Der chinesische Staatsrat hatte am 6. Oktober Richtlinien für den Umgang mit dem Problem der Überkapazitäten veröffentlicht. Demnach sei es "essentiell" wichtig, dass Unternehmen aus von Überkapazitäten geplagten Industriezweigen die weitere Expansion verweigert werde. In einem gemeinsam veröffentlichten Dokument hatten daraufhin insgesamt zehn Regierungsabteilungen – unter ihnen die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC), das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) sowie das Ministerium für Supervision – die Unternehmen dazu aufgefordert, den Ausbau der Überkapazitäten unter allen Umständen zu vermeiden. Auf einer Telefonkonferenz zwischen der NDRC und dem MIIT am 4. November waren außerdem weitere Maßnahmen zur Umsetzung der, von der Zentralregierung beschlossenen, Restriktionen gegen Unternehmen mit Überkapazitäten diskutiert worden.

"Überkapazitäten sind ein oft gesehenes Marktphänomen – in diesem Fall werden sie zur Konsequenz haben, dass die schlechten Unternehmen vom Markt verschwinden und nur die starken Firmen überleben", sagte Chen Naixing, Forscher am Institut für Industriewirtschaft der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Chen fügte noch hinzu, dass die Regierung zwar versuche, das Problem zu lösen. Es könne aber auch sein, dass die Unternehmen ihre Schwierigkeiten alleine in den Griff kriegen – indem sie selbst ihre Restrukturierung und Modernisierung in Angriff nehmen.

Unterdessen kämpfen die Unternehmen in den betroffenen Industriezweigen mit den Folgen ihrer einbrechenden Produktion.

"Vor allem kleinere und mittlere Stahlunternehmen erleben gerade die härteste Zeit ihrer Firmengeschichte – wegen geringer Profite, sinkender Nachfrage und zu niedrigen Marktpreisen", sagte Wu Yue, Manager bei dem Stahlproduzenten Shanghai Zaiwang.

Gerade erst im April hatte Wus Firma ihre Produktion um 15 Prozent zurückgefahren – und wartet jetzt voller Verzweiflung auf eine Erholung des Marktes: "Die von der Regierung herbeigeführte Kreditklemme bei Infrastrukturprojekten hat dem Start neuer Bauprojekte einen Dämpfer verpasst, und dies hat wiederrum bei Rohmaterialien aller Art, insbesondere aber beim Stahl, zu einer sinkenden Nachfrage geführt", sagte Wu.

Laut Wu wäre die Förderung von Fusionen und Übernahmen in der Industrie wohl die beste Möglichkeit, die Marktsituation und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern.

Quelle: german.china.org.cn

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