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15. 11. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Steigende Lohnkosten: Zhejiang investiert im großen Stil in Roboter

Schlagwörter: Steigende Lohnkosten Zhejiang investiert Roboter

Die ostchinesische Küstenprovinz Zhejiang hat bekanntgegeben, in den nächsten fünf Jahren die Anschaffung von Industrierobotern fördern zu wollen. Das Programm in Höhe von etwa 500 Milliarden Yuan (60 Mrd. Euro) soll den Produzenten dabei helfen, bei den nur schwer verfügbaren und teuren Arbeitskräften zu sparen.

Das neue Programm sei bereits angelaufen und solle pro Jahr etwa 5000 Unternehmen helfen, sagte ein anonymer Informant aus der Investmentabteilung der Wirtschafts- und Informationskommission der Provinz gegenüber China Daily, ohne sich jedoch über Details zu äußern.

Menschen mit Robotern zu ersetzen sei der effektivste Weg, den Arbeitskräftemangel und die steigenden Arbeitskosten in den Griff zu kriegen, so die Kommission.

Zwischen 2005 und 2012 haben sich die durchschnittlichen Arbeitskosten in Zhejiang fast verdreifacht: sie stiegen von 14.847 Yuan (1800 Euro) auf 41.370 Yuan (5000 Euro) jährlich. Das entspricht einem Anstieg von knapp 16 Prozent pro Jahr.

Bei einer von der Kommission im Mai durchgeführten Umfrage hatten 75 Prozent der antwortenden Produzenten gesagt, dass die steigenden Arbeitskosten für sie ein Grund zum Wechsel auf Roboter seien. Seitdem die Unternehmen mehr Roboter einsetzen, sei die Anzahl der Firmen mit Arbeitskräftemangel proportional – von 80 Prozent im letzten auf 56,4 Prozent in diesem Jahr –zurückgegangen. Die Daten er Umfrage basieren auf den Antworten von 515 Unternehmen, die im letzten Jahr Arbeitsroboter angeschafft haben.

Würde diese Strategie von allen großen Unternehmen in der Provinz angewendet werden, könnte der Arbeitskräftemangel um 700.000 Arbeiter reduziert werden, wodurch zusätzlich 29 Milliarden Yuan (3,52 Mrd. Euro) an Lohnkosten eingespart werden könnten, hieß es von Seiten der Kommission.

Laut Li Gang, Präsident des Robotik-Sektors bei ABB China – einem führenden Hersteller von Industrierobotern – sei China zwar inzwischen zur „Fabrik der Welt“ geworden. Doch dank eines gestiegenen Bewusstseins für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sähe sich die Industrie nun neuen Herausforderungen bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes gegenüber, meint Li: „Menschen in einem gefährlichen und ungesunden Arbeitsumfeld durch Roboter zu ersetzen, und den Menschen an sich kreativere Arbeiten erledigen zu lassen, wird für die chinesische Industrie der einzig sinnvolle Weg sein.“

Erstaunliche 21 Prozent aller 2012 weltweit verkauften Roboter wechselten in China den Besitzer. Li nimmt an, dass China innerhalb der nächsten 1-2 Jahre zum weltweit größten Markt für Industrieroboter heranwachsen wird.

Dennoch hat es den Anschein, als ob Roboter nicht für alle Unternehmen die „Arbeitskraft der Wahl“ wären – die hohen Anfangsinvestitionen beim Umstieg auf die Maschinen wirkt in Zhejiang insbesondere auf die Inhaber kleinerer Unternehmen sehr abschreckend. Die meisten von ihnen sind folgerichtig auch der Meinung, dass Roboter „eher was für die Großen [Unternehmen]“ seien – menschliche Arbeit ist ihrem Gefühl nach immer noch billiger.

Die Nachfrage nach Industrierobotern wird in China stark steigen – daran besteht eigentlich kein Zweifel. Dabei werden die Roboter in allen Branchen, von Telekommunikation bis Gesundheit, Einsatz finden. Die hohe Nachfrage nach Robotern wird dabei in China zu transparenteren und besseren Preisen – und schließlich auch zu eigenen, chinesischen Roboter-Produzenten – führen.

Das Verhältnis der menschlichen Arbeiter zu den verwendeten Robotern liegt weltweit gesehen derzeit bei 10.000 zu 55. In fortschrittlicheren Ländern, wie etwa Südkorea oder Japan, kommen auf 10.000 Arbeiter etwa 350 Roboter – in China sind es dagegen nur 21.

Quelle: german.china.org.cn

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