China ist für die professionelle amerikanische Basketball-Liga der größte Überseemarkt – in China hat die NBA über 300 Millionen Fans. Da kann es niemanden verwundern, dass China für die amerikanische Liga inzwischen zu einer wahren Goldmine geworden ist: seit ihrer Gründung im Jahr 2008 wuchs die "NBA China" jedes Jahr im zweistelligen Prozentbereich.

Inzwischen hat die NBA in China ein neues Geschäftsfeld entdeckt: die Handy- und Smartphone-Nutzer. Mehr als 1,2 Milliarden Chinesen haben ein Mobiltelefon, und das Land ist außerdem inzwischen der größte Smartphone-Markt der Welt.

Nun schickt die größte professionelle Basketball-Liga der Welt sich an, auch diesen lukrativen Markt zu erobern. Um das wirklich zu schaffen, hat die NBA sich in China schon die passenden Partner gesucht – wie zum Beispiel die chinesischen Internetgiganten Sina Corp und Tencent Holdings. Außerdem wurden auf beliebten chinesischen sozialen Medien wie Sina Weibo und WeChat Konten eingerichtet – dank ihnen kann die NBA China mittels eines Blogs und eines Chat-Programmes direkten Kontakt mit den bisher schon 25 Millionen registrierten Fans aufnehmen.

Auch mit den auf dem chinesischen Markt aktiven Herstellern von Handys und Smartphones steht die NBA China bereits in Kontakt, um diesen Markt noch schneller erobern zu können.

Wegen dieses schlauen Marketings und der riesigen Anzahl von Fans hat die NBA China einflussreiche Investoren für sich gewinnen können, wie zum Beispiel die Bank of China-Gruppe und Legend Holdings – beide Unternehmen haben zusammengerechnet 6 Prozent der Aktien der NBA China erworben, zum stolzen Preis von 100 Millionen Euro.

Das Geschäftsmodell der NBA ist stark diversifiziert, die Haupteinnahmequelle liegt allerdings beim Verkauf der Fernseh-Übertragungsrechte. Digitale Medien, der Verkauf von Fanartikeln sowie Sponsorenverträge spielen aber auch eine wichtige Rolle. So können die vielen NBA-Fans beispielsweise in über 25.000 NBA-Geschäften Fanartikel erwerben. Zu diesem Zweck arbeitet die NBA allerdings lieber mit bereits existierenden Geschäften zusammen – das ist günstiger, als die Eröffnung eigener Läden.

Da der chinesische Internethandel immer weiter expandiert, hat die NBA China 2012 auch einen Onlineshop auf der beliebten chinesischen Online-Handelsplattform Tmall.com eröffnet.