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27. 12. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Nahrungssicherheit bedeutet mehr als nur "genug zu essen"

Schlagwörter: Nahrungssicherheit  China Getreide

Die Hauptaufgabe einer jeden Regierung ist es, dafür zu sorgen, dass die Menschen genug zu essen haben. Dies gelte insbesondere für bevölkerungsreiche Länder wie China, wie die "Zentrale ländliche Arbeitskonferenz" am Dienstag feststellte. Sie folgte damit dem Abschlussbericht der "Zentralen ökonomischen Arbeitskonferenz", die die Garantie der Nahrungssicherheit als wichtigste Aufgabe für 2014 festgelegt hatte.

Auf beiden Konferenzen war eine Strategie zur Sicherstellung der Nahrungssicherheit entwickelt worden, die sowohl auf dem lokalen Angebot als auch auf moderaten Importen basierte und darauf abzielt, die nötigen Produktionskapazitäten zu sichern und die Entwicklung der Agrarwissenschaften und -technologien zu beschleunigen.

So ist es beispielsweise für die nationale Sicherheit extrem wichtig, dass China genug Getreide hat, um sich selbst zu versorgen. Chinas Fokussierung auf die Nahrungssicherheit zeigt, dass die Zentralregierung die Möglichkeit einer Nahrungsmittelkrise sehr ernst nimmt und dem Leben und der Sicherheit seiner Bevölkerung eine große Bedeutung beimisst. Mit einer derart großen Bevölkerung, wie China sie hat, kann man die Nahrungssicherheit gar nicht genug betonen – einige katastrophale Hungersnöte in der chinesischen Geschichte zeigen, warum dieses Thema in China so wichtig ist.

Nahrungssicherheit bedeutet also zuallererst: genug Nahrungsmittel zur Verfügung haben.

Es gibt einige Studien, die zeigen, dass China seinen eigenen Bedarf an Getreide zu nurmehr 90 Prozent decken könne. Sieht man aber genauer hin, dann kann man erkennen, dass Bohnen schon über 70 Prozent der essentiellen chinesischen Lebensmittelimporte ausmachen. Aus dieser Erkenntnis kann man schlussfolgern, dass Chinas Fähigkeit zur Eigenversorgung mit wichtigen Getreidesorten immer noch bei über 97 Prozent liegt.

Chinas Nahrungssicherheit hängt von einer ausreichenden und stabilen Getreideversorgung ab. Um dieses Ziel zu erreichen, kann ein Land sich auf seine eigene Produktion und den Handel verlassen. Betrachtet man aber Chinas riesige Bevölkerungsbasis, dann wird schnell klar, dass die chinesischen Entscheidungsträger keine Risiken eingehen und sich somit auch nicht zu sehr auf den Import von Nahrungsmitteln verlassen können – viel besser ist es, bei der eigenen Getreideproduktion anzusetzen, um eine möglichst vollständige Selbstversorgung zu erreichen. Die Förderung der heimischen Produktionskapazitäten für Getreide ist daher die beste Alternative.

Doch die immer schneller voranschreitende Urbanisierung und Industrialisierung führen zu immer offensichtlicheren Gegensätzen zwischen dem Städtebau auf der einen, und der Erhaltung bebaubarer Landflächen auf der anderen Seite. Einige lokale Regierungen nutzen den Urbanisierungsdrang zum Erwerb zusätzlicher Grundstücke auf dem Land, was bald dazu führen könnte, dass die von der Zentralregierung vorgegebene kritische Grenze von 1,8 Milliarden Mu (1,2 Millionen Quadratkilometer) Anbaufläche unterschritten wird.

Seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 hat sich die Getreideproduktion des Landes um das Vierfache erhöht. Gleichzeitig hat sich seine Bevölkerung aber seit 1953 um das 1,4-fache vergrößert, während die Fläche urbaren Ackerlandes ständig zurückgegangen ist. Der technologische Fortschritt hat zwar zu einer Vervierfachung des Ernteertrags pro Mu geführt, doch weitere technologische Entwicklungen bieten seither immer geringere Ertragsgewinne. Wenn hier nicht bald ein Durchbruch erzielt wird, könnte die Selbstversorgung Chinas gefährdet sein. Daher muss China, um seine Nahrungssicherheit und Autarkie hinsichtlich der Getreideproduktion garantieren zu können, sein kultivierbares Land schützen.

Zusammen mit dem Ziel der Nahrungssicherheit schlug die Zentrale ökonomische Arbeitskonferenz vor, völlige Autarkie sowohl beim Reis- als auch beim Weizenanbau – und zumindest eine Teilautarkie beim Mais – zu erreichen.

Des Weiteren forderte die Arbeitskonferenz, dass die verantwortlichen Behörden nicht nur eine quantitative, sondern auch eine qualitative Nahrungssicherheit verwirklichen müssten. Dies umfasse eine Kontrolle der Qualität landwirtschaftlicher Produkte, der Nahrungsmittelhygiene, der Einhaltung der Umweltschutzgesetze, der Produktionsstätten und des Großhandels. Durch Integration all dieser Forderungen in den Begriff der Nahrungssicherheit betont die Regierung die hohe Bedeutung der Qualität der Nahrungsmittel für die Lebensqualität der Bevölkerung.

Wirkliche Nahrungssicherheit bedeutet eben doch mehr, als nur "genug zu essen" zu haben.

Quelle: german.china.org.cn

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