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15. 01. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Shanghai Zhenhua Heavy Industries, auch bekannt unter dem Kürzel ZPMC, ist der weltweit größte Hersteller von Verladekränen und großen Stahlkonstruktionen. Das chinesische Unternehmen hat laut China Daily vor, die JJ Sietas Schiffswerft in Hamburg zu kaufen. ZPMC will durch die Akquise der norddeutschen Werft mit ihrer 300-jährigen Geschichte in neue Geschäftsbereiche vorstoßen und seine Produktpalette diversifizieren.
Der Vizepräsident von ZPMC, Huang Qingfeng, war im Oktober bereits in Deutschland, um mit lokalen Politikern und natürlich den Führungskräften der Werft zu sprechen und sich vor Ort einen Eindruck zu machen. ZPMC habe bereits ein Angebot für das insolvente deutsche Unternehmen gemacht, so Huang. Sollten die Deutschen das Angebot annehmen, könnte der chinesische Kran- und Stahlkonstrukteur seine Forschungs- und Entwicklungsabteilung im Bereich Schiffsbau deutlich aufwerten.
Die Muttergesellschaft ZPMCs, die China Communication Construction Company, besitzt bereits ein maritimes Ingenieurs- und Entwicklungszentrum, nämlich Friede Goldman United (FGU) in den USA. FGU erstellt hauptsächlich Konstruktionsdesigns für Ölbohrinseln.
"Es wäre aber am besten, wenn wir ein weiteres Schiffsbauzentrum in Europa hätten", sagte Huang.
Doch ganz so einfach wird das nicht unbedingt, denn laut deutschen Medienberichten hat auch eine russische Werft aus St. Petersburg ein Gebot für das deutsche Traditionsunternehmen abgegeben.
Huang äußerte sich nicht zu der Höhe des Gebots. Er sagte auch nichts darüber, wie weit fortgeschritten die Gespräche mit den Deutschen seien. Doch laut Meinung von Analysten zeige allein das Gebot für die deutsche Werft, dass ZPMC sein Geschäft diversifizieren und in Zukunft nicht nur große Kräne und Transportschiffe für schwere Lasten bauen wolle.
Zwischen 2010 und 2012 hatte ZPMC aufgrund der Aufwertung des Yuan und der höheren Stahlpreise Verluste gemacht. Seit Song Hailiang, der neue Vorstandsvorsitzende von ZPMC, 2012 das Ruder übernahm, versucht das Unternehmen fieberhaft, sein Produktportfolio zu diversifizieren. So wurde in China beispielsweise die Daoda-Werft gekauft. Auch an Infrastrukturinvestments in Übersee sei man interessiert, meinte Huang Qingfeng, und fügte hinzu, dass ZPMC derzeit versuche, Anteile an amerikanischen und italienischen Häfen zu erwerben – Details nannte er jedoch nicht.
Im ersten Halbjahr 2013 hat ZPMC wieder Gewinne eingefahren. In den Büchern stehen neue Aufträge für maritime Anlagen und Stahlkonstruktionen im Wert von fast einer Milliarde Dollar, was etwa ein Drittel der derzeitigen Gesamteinnahmen darstellt. Die Aufträge für Hafenanlagen fielen jedoch um 32 Prozent auf ebenfalls eine Milliarde Dollar.
Song hatte versprochen, die Umsätze im Bereich maritime Anlagen in den nächsten drei Jahren auf zwei Milliarden Dollar zu erhöhen.
ZPMC bezieht bereits jetzt strategisch wichtige Positionen in Entwicklungsländern. Selbst auf die immerzu steigenden Arbeitskosten in China hat das Unternehmen so bereits eine Antwort gefunden: in Sri Lanka bildet es derzeit neue Arbeiter aus – nur für den Fall, dass chinesische Arbeiter bald zu teuer werden.
Quelle: german.china.org.cn
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