Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters versucht die chinesische Lenovo-Gruppe derzeit, die Serversparte von IBM zu kaufen. Verhandlungen über diesen Geschäftsbereich IBMs soll es laut der anonymen Quelle bereits im letzten Jahr gegeben haben, wobei man sich damals nicht auf einen Preis habe einigen können.

Details zum Fortschritt der Verhandlungen oder zum anvisierten Preis sind unterdessen noch nicht bekannt. Ein Sprecher von IBM sagte am Montag, dass seine Firma zu diesem Zeitpunkt keine Medienberichte kommentieren werde.

Das Medienunternehmen Bloomberg hatte eine Person mit direktem Bezug zu den Vorgängen mit den Worten zitiert, dass sich Lenovo in „ernsthaften Gesprächen“ bezüglich des Kaufs der IBM-Einheit befinde und dass sich schon innerhalb weniger Wochen ein Geschäftsabschluss anbahnen könnte.

Das Wall Street Journal zitierte in der Sache ebenfalls eine anonyme Quelle, die behauptete, dass auch der Computerhersteller Dell an der IBM-Serversparte interessiert sei, wobei unklar blieb, wie ernst es Dell mit der potenziellen Kaufgelegenheit ist. Die Dell-Anteilseigner hatten im letzten Jahr, nach einigem Ärger in der Firma, einem Kaufangebot von Unternehmensgründer Michael Dell und Silver Lake Investments über 25 Milliarden Dollar zugestimmt.

IBMs x86-Serversparte verkauft Server für Datenzentren mittlerer und großer Unternehmen. Laut Wall Street Journal hatte Lenovo den Wert der Sparte im letzten Jahr auf etwas unter 2,5 Milliarden Dollar geschätzt.

Eine Ausstellung von Lenovo Tablets und Smartphones bei der jährlichen Pressekonferenz zur Verkündung des Unternehmensergebnisses in Hongkong. [Pressefoto, 23. Mai 2013]