Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
08. 02. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Handelssteit mit EU könnte sich ausweiten

Schlagwörter: Handelssteit  EU ausweiten

Zwischen China und der EU könnte es schon bald zu neuen Handelsstreitigkeiten kommen. Karel de Gucht, der EU-Kommissar für Handel, plant eine Modernisierung der Werkzeuge, die Brüssel zur Abwehr von "unfairen Handelspraktiken" zur Verfügung stehen. Die jetzigen Möglichkeiten zur Errichtung von Handelsbarrieren datierten noch aus der Zeit, bevor China eine starke Exportmacht wurde, berichtete Reuters am Donnerstag.

Das Europäische Parlament hatte de Gucht am Mittwoch aufgefordert, die Verteidigungsmaßnahmen der EU gegen billige Importe aus China zu verstärken. Die Gesetzgeber in der EU wollen es kleinen Firmen erleichtern, gegen Länder, die den Welthandel durch Dumpingpreise behindern, vorzugehen. Sie wollen außerdem, dass in solchen Fällen nicht mehr die alten Regeln – nach denen Strafmaßnahmen gegen Dumpinganbieter möglichst niedrig ausfallen und gerade eben so den angerichteten Schaden ausgleichen – gelten. Stattdessen sollen künftig höhere Strafen verhängt werden können, hieß es in dem Bericht von Reuters.

Die Position des EU-Parlaments sei inzwischen "deutlich radikaler", wurde Christofer Fjellner zitiert. Fjellner, als Vertreter des EU-Parlaments, leitet in der Sache die Verhandlungen mit der EU-Kommission. Die Kommission ist gleichzeitig die Handelsbehörde des 28-Nationen-Blocks.

Sang Baichuan, Direktor des Instituts für internationale Wirtschaft an der Beijinger University of International Business and Economics (UIBE), nannte das Vorhaben der EU einen "…Protektionsmechanismus, der die lokale Beschäftigung ankurbeln" soll. "Die wirtschaftliche Erholung der EU schreitet nur sehr langsam voran, die Zahl der Erwerbslosen ist sehr hoch. Die Länder des Blocks wollen mehr Jobs schaffen. Das ist der Hauptgrund für diese protektionistischen Maßnahmen", sagte Sang am Donnerstag. Er fügte hinzu, dass China als inzwischen größte Handelsnation der Welt gegenüber der EU viele Vorteile habe – insbesondere, was die Preise betreffe. China sollte sich daher um ein Schlichtungsverfahren der Welthandelsorganisation bemühen und so die EU davon abhalten, im Protektionismus eine Lösung zu suchen.

"Die chinesische Regierung muss die direkte Kommunikation mit der EU suchen, denn das Wachstum des Handels zwischen China und der EU ist für beide Seiten vorteilhaft. Nur der bilaterale Handel kann in der EU für mehr Jobs sorgen und helfen, die Krise zu überwinden", sagte Sang. Zudem müsse China seine Importe aus der EU erhöhen, und zwar ganz besonders die Einfuhr von Produkten und Dienstleistungen der höchsten Qualität – was auch gut mit der derzeitigen Restrukturierung der chinesischen Wirtschaft zusammenpassen würde, so der Wissenschaftler.

Die EU ist Chinas größter Handelspartner, während China der zweitgrößte Handelspartner der EU ist. Der größte Handelspartner der EU sind die USA – die meisten Importe der Europäer kommen aus Amerika, und die Vereinigten Staaten werden für die EU auch als Exportmarkt immer wichtiger.

Der bilaterale Handel zwischen China und der EU hat laut der chinesischen Zollbehörde in den letzten Jahren deutlich zugelegt. 2013 erreichte er 559 Milliarden Dollar, gut 2,1 Prozent mehr als im Jahr davor. Somit beträgt der Handel zwischen beiden Regionen mehr als eine Milliarde Euro pro Tag.

Dennoch sind die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Seiten angespannt. Von zwölf Fällen, in denen die EU-Kommission im letzten Jahr Strafen in Form von Importzöllen aussprach, richteten sich sieben gegen chinesische Unternehmen.

Wirtschaftswissenschaftler Sang von der UIBE zeigte sich daher davon überzeugt, dass Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und China auch in diesem Jahr "sehr häufig" auftreten werden.

Quelle: german.china.org.cn

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr