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21. 02. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die China Petroleum and Chemical Corporation (CPCC), auch bekannt unter dem Namen Sinopec, hat gut 30 Prozent ihres Verteilernetzes für private Investoren geöffnet. Investoren können nun Anteile an den Pipelines, Lagern und mehr als 30.000 Tankstellen der CPCC erwerben. Die Maßnahme gilt als großer Schritt in Richtung einer Reform staatseigener Unternehmen.
Sinopec gab am Mittwoch bekannt, dass der Vorstand des Unternehmens grünes Licht für die Restrukturierung des Unternehmens gegeben hat.
"Privatinvestoren mit an Bord zu nehmen wird bei der Beschleunigung verschiedener Spezialisierungsprozesse sehr hilfreich sein. Unter der Aufsicht sowohl des Staates als auch der Investoren kann unser Unternehmen neue Geschäftsmodelle ausprobieren und seine Marktoperationen erweitern", hieß es in einer Mitteilung Sinopecs.
Sinopec ist das erste der drei großen staatlichen Ölunternehmen Chinas – die anderen beiden sind PetroChina und CNOOC – das Privatkapital in sein Verkaufsgeschäft miteinbezieht, seit eine von der Regierung angekündigte Schlüsselreform eine zunehmende Privatisierung staatlicher Unternehmen in Aussicht gestellt hatte. Während der dritten Plenarsitzung des 18. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas im vergangenen November war das größte chinesische Reformpaket seit den 90er Jahren beschlossen worden. Zu diesen Reformen gehört auch, dass immer mehr Privatkapital in staatlich kontrollierte Industrien hineingelassen werden soll.
"Der Absatz von Ölprodukten war für Sinopec in der Vergangenheit immer der stabilste Teil des eigenen Geschäfts – die Öffnung dieses Bereichs für Privatinvestoren ist daher ein ganz großes Ding", sagte Liao Na, Vizepräsidentin der Shanghaier Energieberatung ICIS. "Selbst eine Öffnung von nur 10 bis 20 Prozent der Verkaufssparte wäre für die Investoren schon ein großer Deal gewesen."
Liao geht allerdings davon aus, dass die Investoren zunächst eher vorsichtig agieren werden, da noch zu wenig Details über Beteiligungsmöglichkeiten bekannt seien. "Große und mittlere Privatunternehmen, die bereits mit Sinopec kooperieren, haben hingegen die Chance, sich ein größeres Stück des Kuchens zu sichern", sagte die Unternehmensberaterin.
Sinopecs Verkaufsnetz ist hochprofitabel und bietet Investoren riesige Renditechancen. Bis Ende 2013 verfügte das Verteilernetz über 30.532 Tankstellen, mehr als 10.000 Kilometer Pipelines und Lagerkapazitäten für 15 Millionen Kubikmeter Öl und Ölprodukte.
Laut Han Xiaoping, Leiter der Technologieabteilung von China Energy Net Consulting, sei die Ankündigung Sinopecs der erste Schritt einer von der Regierung gewollten Reform der staatseigenen Unternehmen. Eine Partnerschaft hocheffizienter Privatunternehmen mit der größten Raffinerie Asiens (Sinopec) könnte die Effizienz der gesamten Industrie deutlich verbessern, so Han. "Sinopec hat deutliche Vorteile im Raffinerie-Geschäft. Der Ölgigant könnte an den Standorten seiner Raffinerien lokale Partnerschaften mit Privatunternehmen eingehen und so seine Logistikkosten deutlich reduzieren", sagte der Energieexperte.
Lin Boqiang, Direktor des Forschungszentrums für Energiewirtschaft an der Xiamen-Universität, ist da nicht ganz so optimistisch: "Es handelt sich um einen großen und wichtigen Fortschritt, das ist klar – aber wie das alles die Industrie und den Markt beeinflussen wird, ist noch völlig unklar."
Laut Lin würden die Privatinvestoren – selbst wenn sie die zugelassenen, vollen 30 Prozent an Sinopec-Aktien hielten – noch lange nicht die Entscheidungsträger, geschweige denn Eigentümer, des ganzen Geschäftsbereichs werden. Diese Tatsache könne dazu führen, dass sich die Investoren zunächst abwartend verhalten werden, vermutete Lin.
Quelle: german.china.org.cn
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