Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
28. 02. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Das Banken-Imperium schlägt zurück: Angriff auf die Finanz-Startups

Schlagwörter: Banken Angriff auf Finanz-Startups

Etwa 10 Milliarden Yuan (1,2 Mrd. Euro) pro Tag – so viel Geld fließt in China jeden Tag in neue Online-Finanzprodukte. Für Chinas Banken ein großer Verlust, haben doch chinesische Sparer in den letzten Monaten hunderte Milliarden Yuan von ihren Konten abgehoben und zum Teil eben in lukrative Online-Finanzprodukte investiert. Doch so leicht geben Chinas Geldhäuser nicht auf: das Banken-Imperium schlägt zurück.

Die in China seit einigen Monaten aufkommende Ära der Investmentmöglichkeiten im Internet hat dazu geführt, dass immer weniger Sparer ihr Geld auf den Konten der Banken deponieren. Stattdessen eröffnen sie Konten bei Onlineanbietern wie Alibaba, Chinas stärkster E-Kommerz-Plattform, die ihren Kunden Girokonten, Investmentmöglichkeiten, Kredite und sogar Geschenke virtuellen Geldes bieten. Zwar mag die von Alibaba & Co. vergebene Summe an Krediten noch vergleichsweise klein sein – sie wächst allerdings mit astronomischen Raten.

Was also sind die Risiken, die mit dem Angebot der neuen Online-Finanzdienstleister verbunden sind, und was unternehmen die Banken, um ihre Kunden zu halten?

"Mit den Online-Plattformen sind durchaus einige Risiken verbunden", sagt Yang Dong, Vizedirektor des Instituts für Finanzrecht an der Renmin-Universität. "Da wären zum Beispiel technische Sicherheitsrisiken, das Problem der Informationssicherheit, die Möglichkeit eines schlechten Managements der Plattform, und so weiter. Alle diese Unsicherheitsfaktoren machen es erforderlich, dass die Kunden bezüglich dieser Internet-Finanzdienstleister und ihrer Produkte vorsichtig sein und sich genau informieren müssen."

Alibaba verwendet für Zahlungen im Internet den hauseigenen Bezahldienst Alipay, seine eigene Version von PayPal. Im letzten Jahr hat das Unternehmen zusätzlich noch den "Yu'er bao"-Fond aufgelegt, der den Anlegern 6 Prozent pro Jahr verspricht – doppelt so viel, wie die Banken für eine einjährige Einlage zahlen. Luo Mingxiong, Vizepräsident der Beijing Software and Information Service Exchange, ist jedoch der Meinung, dass derart hohe Renditen wohl kaum aufrecht erhalten werden können.

In der Zwischenzeit versuchen die chinesischen Banken aktiv, die abtrünnigen Kunden zurückzugewinnen. Charles Feng, Fondmanager bei der Agricultural Bank of China, erklärt die Maßnahmen der traditionellen Banken wiefolgt: "Um mit der Bedrohung durch Finanz-Startups fertigzuwerden, haben die Banken nun gleichartige Projekte gestartet. Im Januar hat die Bank of Communications einen entsprechenden Fond aufgelegt, und kurz danach folgten die Industrial and Commercial Bank of China, die Bank of China und die Ping An Bank, die allesamt Fonds aufgelegt haben, die dem "Yu'er bao" von Alibaba ähneln. Zudem versucht die Bankenlobby, die Regulierungsbehörden im Kampf gegen die Online-Finanzprodukte auf ihre Seite zu bringen."

Feng fügte hinzu, dass auch seine Bank im nächsten Monat ein vergleichbares Produkt auf den Markt bringen werde.

Die Finanzregulierungsbehörde ist laut Medienberichten gerade dabei, neue Regeln für Internet-Finanzprodukte – wie zum Beispiel Fonds, virtuelle Währungen und Kredite – aufzustellen. Laut der China Business News habe die chinesische Bankenaufsicht dem Staatsrat bereits einen Plan zur Standardisierung von Online-Finanzprodukten vorgelegt.

Folgen Sie German.china.org.cn auf Twitter und Facebook und diskutieren Sie mit!

Quelle: german.china.org.cn

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr