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04. 03. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Für ein Land wie China mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern ist die Nahrungssicherheit von allerhöchster Bedeutung. Die Bevölkerung satt zu kriegen hat für chinesische Politiker von jeher Priorität. Doch durch die neue Urbanisierungswelle, bei der immer mehr Bauern ihre Scholle verlassen und in die wachsenden Megastädte ziehen, wird die Erreichung der Nahrungssicherheit eine schwierige Aufgabe.
Beim dieswöchigen Treffen der chinesischen Legislative werden die Landwirtschaft, die ländlichen Gebiete sowie vor allem die Bauern im Zentrum des Interesses stehen.
China hat im letzten Jahr eine Rekordernte von 602 Millionen Tonnen Getreide eingefahren. Das war eine Steigerung von 2,1 Prozent gegenüber 2012 – damit ist die chinesische Getreideproduktion in den letzten 10 Jahren jedes Jahr kontinuierlich gestiegen. Bei etwa 90 Prozent dieses Getreides handelt es sich um Reis, Weizen und Mais. China muss dabei nicht viel Getreide importieren, denn es deckt etwa 97 Prozent seines Bedarfs selbst.
Obwohl die Behörden geschworen haben, die „absolute“ Nahrungssicherheit bei Grundnahrungsmitteln zu garantieren und die Autarkie in diesem Bereich aufrecht erhalten zu wollen, gibt es inzwischen nur noch begrenzte Wachstumsmöglichkeiten für die chinesische Getreideproduktion. Sobald diese auch ausgeschöpft sind, wird sich das Land mit einer ganzen Reihe an Problemen konfrontiert sehen.
Da wären zum Beispiel die fehlenden Arbeiter auf dem Land. Angelockt von besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen in den Städten haben viele der 260 Millionen Arbeiter auf dem Land ihre Jobs verlassen und sind in die Städte gezogen. Als Resultat dieser Entwicklung liegen riesige Ackerflächen einfach brach, weil es nicht mehr genug Arbeiter gibt, um sie zu bebauen.
Dieser Trend wird sich nur schwer umkehren lassen, da vor allem viele Jugendliche ihre ländliche Heimat verlassen und in den großen Städten nach Chancen suchen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass nur noch 7,7 Prozent der neuen Generation dazu bereit sind, die Felder ihrer Väter zu bestellen. Hinzu kommt noch, dass die wachsenden Städte selbst sich immer mehr Agrarflächen einverleiben. China muss inzwischen kämpfen, um die kritische Grenze von 1,8 Milliarden Mu (120 Millionen Hektar) Ackerflächen zu verteidigen, die regierungsintern als "rote Linie" für die Garantie der Nahrungssicherheit gilt.
Die chinesische Regierung hatte daher bereits im Januar ihr erstes politisches Dokument für 2014 veröffentlicht, in dem es hauptsächlich um ländliche Reformen und den Aufbau einer modernen Landwirtschaft geht. Bei der Arbeitskonferenz zur Landwirtschaft im vergangenen Dezember hatte die Regierung festgestellt, dass die Lösung der ländlichen Probleme der Schlüssel zur Umgestaltung Chinas in eine Gesellschaft mit „bescheidenem Wohlstand“ sei.
„Wenn China stark sein will, dann braucht es eine starke Landwirtschaft. Wenn China schön sein will, dann braucht es schöne ländliche Gebiete. Wenn China reich sein will, dann müssen seine Bauern reich werden“, hieß es im abschließenden Bericht zur Arbeitskonferenz, in dem auch festgestellt wurde, dass die Lösung der ländlichen Probleme die Kernaufgabe der Zentralregierung sei.
China ist in einer guten Position, um die ländlichen Gebiete finanziell zu unterstützen. Allein im letzten Jahr wurden fast 1,4 Billionen Yuan (165 Mrd. Euro) an Fördergeldern für die Landwirtschaft bereitgestellt – das waren 11,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gelder wurden unter anderem für die Verbesserung der Infrastruktur eingesetzt und haben die Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung deutlich verbessert. Ein neuer Fokus liegt dabei inzwischen auf der Förderung innovativer Farmkonzepte wie Familien-Bauernhöfen und landwirtschaftlichen Kooperativen.
Quelle: german.china.org.cn
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