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06. 03. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Import von Milchprodukten vor "scharfem" Anstieg

Schlagwörter: China Import von Milchprodukten

Eine am Dienstag veröffentlichte Studie der niederländischen Rabobank geht davon aus, dass China im laufenden Jahr 20 Prozent mehr Milchprodukte importieren wird, als 2013. Der stetig zunehmende Grad an Urbanisierung erhöhe die Nachfrage nach Milchprodukten, während die zu geringe Anzahl an Milchfarmen das Angebot beschränke, so der Bericht der Rabobank.



Die Produktion der lokalen großen Milchproduzenten werde in den nächsten Jahren deutlich wachsen, so der Bericht. Bis 2016 sollen demnach gut 30 Prozent der für die Befriedigung der Nachfrage benötigten Rohmilch in diesen riesigen professionellen Milchfarmen produziert werden – im laufenden Jahr sind es noch weniger als 20 Prozent.

Die Zahl der Milch produzierenden Bauernhöfe war zwischen 2008 und 2011 um 15 Prozent auf 2,2 Millionen Höfe gefallen, wobei der Anteil familiärer Kleinstbetriebe bis 2013 sogar von 70 auf 50 Prozent zurückging.

"Die Milchproduktion in China wächst nur langsam, da viele Kleinbetriebe aufgeben, die großen Milchfarmen aber häufig erst noch im Entwicklungsstadium sind", sagte Chen Wei, Direktor der Marktforschungsabteilung Landwirtschaft und Nahrung der Rabobank Shanghai. "Es wird wahrscheinlich noch zwei bis drei Jahre dauern, bis sich die Entwicklung der Großbetriebe soweit beschleunigt hat, dass sie die wegfallenden Kleinbetriebe kompensieren und das Wachstum der Milchimporte reduzieren kann."

Große und erstklassige Milchbetriebe aufzubauen ist eine zeitintensive und teure Angelegenheit. So kann beispielsweise der Aufbau einer professionellen Milchfarm mit 6000 Tieren schon gut und gerne 150 Millionen Yuan (18 Mio. Euro) verschlingen. Außerdem sei laut der Rabobank-Studie die Rohmilchproduktion in China deutlich teurer, als in anderen – viel Milch produzierenden – Ländern.

Chinas immer schneller zunehmende Urbanisierung erhöhe zudem die Nachfrage nach Milchprodukten. Das Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan geht daher davon aus, dass der Markt für Milchprodukte von derzeit 32,7 Milliarden Euro bis 2017 auf 64,8 Milliarden Euro anwachsen wird.

Trotz des starken Wachstums liegt der Milchkonsum in China mit jährlich 26 Litern pro Person auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau – in Japan sind es schon 78 Liter, in Nordamerika sogar 209 Liter pro Person.

Von Januar bis November 2013 hat China laut der zentralen chinesischen Zollbehörde insgesamt 1,52 Millionen Tonnen Milchprodukte importiert. Das waren 35,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Hauptteil aller Importe, nämlich sagenhafte 86 Prozent, kam dabei aus Neuseeland. Doch die starke Abhängigkeit Chinas vom Milchimport hat den Nachteil, dass das Land bei Qualitätsschwankungen ausländischer Erzeugnisse gleich sehr stark betroffen ist. Die chinesische und die neuseeländische Kontrollbehörde für Nahrungsmittelsicherheit haben daher im November ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, in dem die genauen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen für Milchprodukte festgelegt wurden. Die Unterzeichnung erfolgte drei Monate nachdem in neuseeländischer Exportmilch stark erhöhte Nitratkonzentrationen gemessen worden waren.

Um das Vertrauen der Verbraucher in chinesische Milchprodukte zu erhöhen und der ausländischen Konkurrenz den Markteintritt zu erschweren, hat das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie im vergangen Oktober bekanntgegeben, dass die Anzahl der chinesischen Milchpulverhersteller von derzeit 127 auf 50 reduziert werden soll.

Die chinesische Regierung hat zudem den Plan, zehn gigantische Molkereien mit einem Umsatz von je mindestens 2 Milliarden Yuan (knapp 250 Millionen Euro) aufbauen zu wollen, die in spätestens fünf Jahren mindestens 70 Prozent des chinesischen Marktes unter sich aufteilen sollen.

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Quelle: german.china.org.cn

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