Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
11. 03. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Wirtschaftsplaner: Regierungsziel von 7,5 Prozent Wachstum "realistisch"

Schlagwörter: Ziel Wachstum 7,5 Prozent

Chinesische Wirtschaftsplaner gehen davon aus, dass die Wirtschaft in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres dank vieler positiver Faktoren so stark wachsen wird, dass das von der Regierung gesetzte Ziel eines Wachstums von 7,5 Prozent erreicht werden wird. Dies sagten Forscher der höchsten Wirtschaftsplanungsbehörde am Sonntag gegenüber den Medien.

"Die positiven Faktoren werden sich mit der Zeit aufbauen. In der zweiten Jahreshälfte wird sich die wirtschaftliche Situation verbessern, was die Erreichung des Jahresziels garantieren wird", sagte Song Li, Vizedirektor des zur Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission gehörenden Instituts für Wirtschaftsforschung.

Songs Aussage kommt zu einer Zeit, in der es viele chinesische Ökonomen für unwahrscheinlich halten, dass das Ziel von 7,5 Prozent Wirtschaftswachstum in diesem Jahr erreicht werden kann. Denn Chinas Wirtschaft hat mit vielen Problemen zu kämpfen – beispielsweise die teils riesigen Schulden einiger Lokalregierungen, die extremen Überkapazitäten in mehreren Industriezweigen, das langsame Wachstum der Wohnungspreise sowie mehrere Risiken im Finanzsektor.

Doch Song ist da anderer Meinung. Laut dem Wirtschaftswissenschaftler gebe es zwei wichtige Wachstumsfaktoren, die in der zweiten Jahreshälfte für Auftrieb sorgen werden: die Verbesserung der internationalen Nachfrage sowie die positiven Auswirkungen der bereits implementierten Reformen.

Chinas Exporte hatten im Januar mit einem Wachstum von erstaunlichen 10,6 Prozent überraschenderweise alle Prognosen übertroffen, waren aber dann im Februar gegenüber dem Vorjahr um 18,1 Prozent gefallen. Diese schnelle Berg- und Talfahrt hatte in der ganzen Wirtschaft für Zweifel gesorgt.

Chinas Ministerpräsident Li Keqiang hatte am vergangenen Mittwoch bei der Präsentation seines Arbeitsberichts eine ganze Reihe weiterer Reforminitiativen angekündigt, darunter eine Verringerung der Bürokratie insbesondere beim Genehmigungsverfahren für Unternehmensneugründungen, eine Reform staatseigener Unternehmen sowie des Steuersystems.

Laut Sun Xuegong, Forscher am Institut für Wirtschaftsforschung der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, schlössen strukturelle Reformen und Wachstum einander nicht aus, und eine wirkungsvolle Reform benötige immer auch ein gewisses Wirtschaftswachstum.

Eine weitere Befürchtung vieler Ökonomen ist, dass das Wachstum vom den zurückgehenden Investitionen negativ beeinflusst werden könnte. Investitionen ins Anlagevermögen hatten in den letzten Jahren immer etwa die Hälfte des chinesischen Wirtschaftswachstums ausgemacht. In ihrem neusten Bericht geht die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission bereits von einer Verringerung des Investitionswachstums aus: statt mit 18 Prozent –wie im letzten Jahr – rechnet die Planungsbehörde dieses Jahr nurmehr mit 17,5 Prozent.

Auch Song Li gab zu, dass es derzeit viele negative Faktoren gibt. Dazu gehörten die Überkapazitäten sowie die steigenden Kreditkosten, so Song. Der Forscher stellte aber auch fest, dass es für die Investoren noch einige "Lichtblicke" gebe. Dazu gehörten beispielsweise schnell wachsende, aufstrebende und strategisch wichtige Industrien wie die Biotechnologie, neue Materialien sowie alternative Energien. Auch in den traditionellen Industrien gebe es noch einen riesigen Investitionsbedarf, insbesondere in den Bereichen Instandhaltung und Modernisierung. Außerdem gehörten langfristig gesehen auch die am stärksten wachsenden Bereiche der Wirtschaft, nämlich der IT- und der Dienstleistungssektor, zu den Lichtblicken.

Im Immobiliensektor sieht Song eine robuste Nachfrage insbesondere in den kleineren Städten auf der Kreisebene, da viele Wanderarbeiter – nachdem sie in den großen Städten einiges an Geld verdient haben – inzwischen zurückkehren, um sich in ihren Heimatstädten ein Haus zu kaufen.

Folgen Sie German.china.org.cn auf Twitter und Facebook und diskutieren Sie mit!

Quelle: CRI

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr