Die Nachbarprovinz Beijings (Hebei) ist derzeit dabei, die Stadt Baoding weiter auszubauen, um diese auf die Übernahme einiger Funktionen der völlig "verstopften" Landeshauptstadt vorzubereiten.

Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Dokument zur Urbanisierung will die Provinz Hebei Baoding vergrößern, damit die Stadt verschiedene Verwaltungsorgane, Universitätsgebäude, Forschungsinstitutionen sowie medizinische Einrichtungen Beijings aufnehmen kann. Das Dokument wurde vom Provinzkomitee der KP Chinas in Hebei sowie der Regierung der Provinz veröffentlicht, um die Reaktion der Öffentlichkeit zu testen.

In Baoding sollen neben einem Hightech-Zentrum und einer modernen Industriebasis auch Produzenten hochwertiger Produkte und neuer Energien angesiedelt werden. Bis 2020 sollen sich laut dem Dokument auch Hersteller Energie sparender und umweltfreundlicher Produkte sowie moderne Logistikunternehmen in Baoding niederlassen.

Baoding liegt etwa 140 Kilometer von Beijing entfernt. Die Stadt hat eine Fläche von 20.000 Quadratkilometern und etwa 10 Millionen Einwohner. Um sich auf den Zufluss von Unternehmen und Behörden aus Beijing vorzubereiten, hat Baoding bereits mit dem Ausbau seiner Infrastruktur begonnen.

Die Stadt Langfang, zwischen Beijing und Tianjin gelegen, soll in Zukunft als ökologische Zone sowie Naherholungsgebiet für die Bewohner Beijings dienen. Aufgrund dieses Plans wird der Dienstleistungssektor Langfangs bereits ausgebaut.

Das Urbanisierungs-Dokument war veröffentlicht worden, weil der chinesische Staatspräsident Xi Jinping im Februar die koordinierte Entwicklung der Region um Beijing gefordert hatte. Xi hatte damals gesagt, dass die Anordnung und Struktur der Wirtschaftszone um Beijing optimiert werden müssten, wobei der Schwerpunkt auf der optimalen Verteilung der Industrie sowie der Ressourcenplanung liegen sollte.

Im März wurde die koordinierte Entwicklung der Region Beijing-Tianjin-Hebei bereits in den Arbeitsbericht der chinesischen Regierung aufgenommen.