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28. 03. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China will die alte Seidenstraße zu neuem Leben erwecken

Schlagwörter: Seidenstraße Mittelmeer Mittelasien Ostasien

Im September 2013 hat Chinas Staatspräsident Xi Jinping während eines Staatsbesuchs in Kasachstan die Idee vorgestellt, die Seidenstraße wieder mit neuem Leben zu erwecken. Dazu soll entlang der historischen Route ein Wirtschaftsstreifen von Asien nach Europa entstehen. So rückt die Seidenstraße, die bereits in der Antike eine zentrale Rolle beim Austausch von Waren und Kultur zwischen Ost und West gespielt hat, wieder in den Fokus der internationalen Gemeinschaft. Heute erzählen wir Ihnen mehr von der Idee des chinesischen Präsidenten.

Als Seidenstraße bezeichnet man ein Netz von antiken Karawanenstraßen, dessen Hauptroute das Mittelmeer auf dem Landweg über Mittelasien mit Ostasien verbindet. Auf ihr gelangten nicht nur Kaufleute, Gelehrte und Armeen, sondern auch Ideen, Religionen und ganze Kulturen von Ost nach West und umgekehrt. Die Bezeichnung geht auf den im 19. Jahrhundert lebenden deutschen Geografen Ferdinand von Richthofen zurück. Doch schon die alten Byzantiner verwendeten einen ähnlichen Begriff.

Heute steht die Seidenstraße erneut im Fokus der Aufmerksamkeit. Im September 2013 hat der chinesische Staatspräsident Xi Jinping während eines Staatsbesuchs in Kasachstan in einer Rede vor den Studenten und Dozenten der Nasarbajew-Universität die Idee vom gemeinsamen Aufbau eines neuen Wirtschaftsstreifens entlang der Seidenstraße vorgestellt.

"Wir müssen gemeinsam einen neuen Wirtschaftsstreifen entlang der Seidenstraße aufbauen, damit europäische und asiatische Länder ihre Wirtschaftskontakte ausbauen und die Kopperation vertiefen können. So haben alle eine bessere Entwicklungsperspektive. Davon können alle Menschen und Völker entlang der Seidenstraße profitieren."

Der Idee zufolge soll zwischen China und den zentralasiatischen Ländern eine Wirtschaftskooperationszone errichtet werden. Wang Lijiu vom Chinesischen Forschungsinstitut für die modernen Internationalen Beziehungen erklärt uns mehr dazu:

"Der Wirtschaftsstreifen befindet sich in mehreren Ländern. Die Länder in dieser Region sollen zukünftig ihre Politik koordinieren, den gegenseitigen Handel erleichtern, Verkehrsverbindungen und Währungszirkulation verbessern und nicht zuletzt das gemeinsame Vertrauen stärken."

Heute stehen China, Zentralasien und Russland vor der Aufgabe, ihre Zusammenarbeit zu verstärken und die Wirtschaft zu entwickeln. Durch den Aufbau der Neuen Seidenstraße können die großen Volkswirtschaften wie die Asien-Pazifik-Region im Osten und Europa im Westen miteinander verbunden werden. Der Wirtschaftskorridor würde zum weltweit längsten seiner Art und hätte zahlreiche Entwicklungsperspektiven, zum Beispiel moderne Straßen, Bahnlinien, Flugverbindungen und Pipelines. So würde sich der Korridor über den gesamten eurasischen Kontinent erstrecken und Ost-, Zentral- und Westasien, Mittel- und Osteuropa sowie Westeuropa miteinander verbinden. Dazu erklärt Professor Wu Dahui von der Tsinghua-Universität:

"Seit über 2000 Jahren dient die Seidenstraße als Brücke für Handel und Kultur zwischen Ost und West. Heute wird die Weltpolitik multilateraler. Die Wiederbelebung der Seidenstraße verbindet Menschen und Länder zwischen Ost und West, egal ob sie groß oder klein sind."

Auf dem Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) im September 2013 in Bischkek waren sich die Mitglieder der Organisation darin einig, gemeinsam den Wirtschaftsstreifen entlang der Seidenstraße zu aufzubauen. Zurzeit gehören China, Russland, Usbekistan, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan der Organisation an. Derzeit vertritt die Shanghaier Organisation rund ein Viertel der Weltbevölkerung und stellt damit die größte Regionalorganisation dar.

Experten vertreten die Meinung, dass die Idee zur Errichtung eines Wirtschaftsstreifens entlang der Seidenstraße der Shanghaier Organisation neue Impulse geben werde. Die Mitglieder der Organisation verhandeln momentan über den Ausbau eines direkten Transportweges vom Pazifik bis zur Ostsee.

Dazu sagt Meng Xiangqing von der chinesischen Universität für die Landesverteidigung:

"Ohne direkte Verkehrsverbindung wird es Engpässe geben. Darüber hinaus sind die Verhältnisse in den zentralasiatischen Ländern ganz unterschiedlich. Es ist immer noch eine große Herausforderung für uns, den Wirtschaftsstreifen schnell und reibungslos aufzubauen."

Neben der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit ist das Asien-Europa-Treffen (Asia-Europe Meeting: ASEM) ein weiteres überregionales Gesprächsforum, das für den multilateralen Austausch zwischen Europa und Asien in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Bildung, Kultur, Umwelt- und Klimaschutz genutzt wird. Auf dem fünften Asien-Europa-Treffen im westchinesischen Xi'an wurde die Xi'aner Erklärung zum gemeinsamen Aufbau des Wirtschaftsstreifens entlang der Seidenstraße verabschiedet. Die Vertreter verschiedener Staaten, darunter Turkmenistan, Armenien, Usbekistan, Indien und Portugal riefen dazu auf, den Austausch und die Kooperation in Wirtschaft, Handel, Tourismus, Wissenschaft, Technologie, Umweltschutz, Bildung und Kultur weiter zu vertiefen, um den Wirtschaftsstreifen gemeinsam aufzubauen. Auf dem Treffen erklärte der chinesische Vizeministerpräsident Wang Yang:

"Wir müssen entschlossen konkrete Maßnahmen zur Verstärkung der regionalen Kooperation ergreifen, damit man bei der Verwirklichung der Idee des Wirtschaftsstreifens entlang der Seidenstraße möglichst bald Erfolge erzielen kann.

Der Aufbau des Wirtschaftsstreifens ist ein langer Prozess, aber da die Idee dem Eurasien-Kontinent eine Chance zur gemeinsamen Entwicklung bietet, sollen sich alle Länder des Kontinents dafür einsetzen.

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Quelle: CRI

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