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02. 04. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Weiteres großes Konjunkturpaket unwahrscheinlich

Schlagwörter: großes Konjunkturpaket unwahrscheinlich

Chinas Wirtschaft ist im ersten Quartal des laufenden Jahres weiter geschrumpft. Dennoch sei es unwahrscheinlich, dass die Regierung ein großes Konjunkturpaket auflegen werde – so lautet die gängige Meinung unter Ökonomen. Stattdessen werde Beijing versuchen, einer weiteren Abkühlung der Wirtschaft durch Reformen entgegenzuwirken.

Aufgrund des enormen Abwärtsdrucks auf die chinesische Wirtschaft gehen Analysten davon aus, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2014 um weniger als 7,5 Prozent gewachsen ist. Zhang Liqun vom Entwicklungsforschungszentrum des Staatsrats sieht die Abkühlung der Wirtschaft als Resultat der seit Ende 2013 eher pessimistischen Marktstimmung.

Auch Tang Jianwei von der Bank of Communications senkte seine Wachstumsprognose auf 7,3 Prozent. Als Grund dafür gab der Ökonom die schwache Nachfrage sowohl in China als auch auf den internationalen Märkten an.

Der aktuellste Beweis für den Abwärtstrend der chinesischen Wirtschaft kommt von der HSBC: der von der Bank ermittelte Einkaufsmanagerindex des produzierenden Gewerbes fiel im März auf ein neues 8-Monats-Tief. Der März war damit der dritte aufeinanderfolgende Monat, indem dieser Wert schrumpfte. Doch auch bei anderen Wirtschaftsindikatoren sieht es derzeit – mit einem unerwartet großen Außenhandelsdefizit im Februar und dem niedrigsten Investitionswachstum seit 13 Jahren – ziemlich mau aus.

Die offiziellen Daten für das BIP des ersten Quartals 2014 sollen am 16. April veröffentlicht werden.

Die langsamere Entwicklung liegt aber immer noch im Rahmen dessen, was die Regierung Anfang März bei den NVK-Tagungen beschlossen hatte. Demnach liegt das Wachstumsziel für 2014 bei ungefähr 7,5 Prozent, während die Inflation bei 3,5 Prozent gehalten werden soll. Die Regierung wird nicht eingreifen, solange diese Zielvorgaben nicht bedroht sind.

Zhang Liqun bezeichnete das voraussichtliche Wachstum von 7,3 Prozent im ersten Quartal als „normal“, da die Wachstumsrate bereits seit 2012 in der Nähe von 7,5 Prozent liege. Ein Konjunkturpaket seitens der Regierung schloss Zhang daher aus. Ein anonymer Forscher der Akademie für makroökonomische Studien schloss sich der Meinung Zhangs an und sagte, dass die gegenwärtige Situation der chinesischen Wirtschaft nicht mit der im Jahr 1998 und im Jahr 2008 zu vergleichen sei. Die chinesische Wirtschaft sei inzwischen zu groß, um noch auf Konjunkturpakete in einer angemessenen Größe reagieren zu können. Eine proaktive Steuerpolitik und eine umsichtige Geldpolitik seien daher die besseren Steuerungsmethoden, die zu einem nachhaltigeren Wachstum –ohne die Nebenwirkungen großer Fehlbeträge im Haushalt sowie steigender Inflation – führen könnten.

Um dem Abwärtstrend zu begegnen, sei es daher wahrscheinlicher, dass sich die Regierung 2014 auf weitere Reformen konzentriere. Zhang erwarten daher, dass die Restriktionen für Privatinvestitionen gelockert und die Gründung von Start-ups erleichtert werden wird, um die Vitalität des Marktes wieder zu beleben. Der von der Regierung geplante Ausbau der Infrastruktur, die Renovierung heruntergekommener Gebäude sowie die Entwicklung der zentral- und westchinesischen Provinzen werden für die Wirtschaft Stimulus genug sein.

Zhang Liqun geht davon aus, dass die Reformmaßnahmen der Regierung im dritten Quartal langsam greifen und die derzeit düstere Stimmung in der Wirtschaft vertreiben werden.

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Quelle: german.china.org.cn

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