Yu'E Bao, ein Online-Finanzdienst, wurde auf dem Bo'ao Forum in Hainan heftig kritisiert. Das Produkt soll den Nutzern Finanzgeschäfte per Handy ohne jegliche finanzielle Beschränkungen ermöglichen.

An der jährlichen Konferenz für Wirtschaftsfragen nehmen neben Regierungsbeamten auch Unternehmer und Wissenschaftler teil.

Dong Wenbiao, Vorsitzender der China Minsheng Bank, kritisierte Ma Yun scharf und sagte, dieser solle seine geplante "Revolution stoppen, da er nicht die Fähigkeiten dafür besitze".

Ma ist der Gründer von Alibaba, einem Interntfinanzdienstleister, der im vergangenen Jahr mit Tianhong Fonds zusammen gearbeitet hatte, um den Online-Dienst zu starten. Dies hatte sich offenbar bewährt, bereits in den ersten drei Wochen konnten 2,5 Millionen Kunden gewonnen werden.

Chinas Zentralbank plane Maßnahmen für Unternehmen und andere virtuelle Online-Zahlungsdienste, wie zum Beispiel eine jährliche Höchstgrenze von 10.000 Yuan für persönliche Online-Transaktionen, hieß es. Dies solle die Internet-Nutzer schützen.

Obwohl Yu'e Bao die Geschäfte der Minsheng Bank betreffe, seien die Auswirkungen begrenzt, erklärte Dong. „Es ist übertrieben zu sagen, dass die Banken wie Dinosaurier aussterben", so Dong. Egal, wie sich das Internet entwickele, die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht werde immer die beste Methode bleiben, fügte er hinzu.

"Online-Finanz-Aktivitäten nutzen gesetzliche Lücken aus", sagte Chen Zhiwu, Professor an der Yale Universität. Die einzelnen Wege des Online-Finanzgeschäfts seien schwer vorherzusagen, sobald es Liquiditätsschwierigkeiten auf dem Markt gäbe, fügte er hinzu.

Yan Qingmin, ein Teilnehmer von der China Banking Regulatory Commission (CBRC), sagte, die Regierung müsse eine Reihe von grundlegenden Überwachungsrichtlinien starten, um die Fairness des Marktes zu gewährleisten.

Das viertägige Bo'ao Forum in der südchinesischen Hainan Provinz startete am 8. April und befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung Asiens.