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german.china.org.cn | 25. 04. 2014

Bahnverbindung China-Europa nimmt Betrieb wieder auf

Schlagwörter: Bahnverbindung China-Europa nimmt Betrieb

Wuhan – Ein Güterzug hat am Mittwoch seine Reise von der zentralchinesischen Stadt Wuhan nach Lodz (Polen) begonnen. Damit wurde die Eisenbahnstrecke Wuhan-Xijiang-Europa, nachdem technische Probleme zuvor den Betrieb gestört hatten, wieder in Betrieb genommen.

Auf seiner 15-tägigen Reise entlang der alten und zugleich neuen Seidenstraße wird der Zug mehrere wichtige zentral- und nordwestchinesische Städte passieren und durch Kasachstan, Russland und Weißrussland fahren, bevor er schließlich sein Ziel erreichen wird. Der Transport per Zug geht ungefähr einen Monat schneller als der Schiffstransport und kostet laut dem Wuhan Transport-Komitee nur etwa ein Fünftel von dem, was ein Transport per Flugzeug kosten würde.

"Diese Transportmöglichkeit wird die Wettbewerbsfähigkeit von Exportartikeln aus Wuhan und der umliegenden Region deutlich verbessern", sagte Yu Shiping, der Direktor des Komitees. Yu geht davon aus, dass die Zugverbindung ein Teil der vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping vorgeschlagenen neuen Seidenstraße werden wird.

Der Zug, der seit vorgestern unterwegs ist, hat insgesamt 41 der großen 40-Fuß-Container mit Waren im Wert von knapp 9 Millionen Euro geladen. Zum Großteil handelt es sich dabei um Produkte von Hon Hai/Foxconn, dem weltgrößten Vertragshersteller von Elektronikartikeln, der in seiner Fabrik in Wuhan (Provinz Hubei) unter anderem die Produkte von Apple, Sony und Nokia zusammenschraubt.

Obwohl der Eisenbahntransport immer noch deutlich teurer ist als der Schiffstransport, ist er für Elektronikprodukte oft die bessere Alternative – besonders dann, wenn man bedenkt wie schnell die Preise für solche Artikel fluktuieren können. Bei modernen elektronischen Bauteilen sei die Dauer des Transports im Endeffekt kostspieliger als der Transport selbst, hieß es von Seiten Foxconns in Wuhan. In einem Monat sinke der Wert solcher Elektronikprodukte um ungefähr zwei Prozent – auf die Ladung des Güterzugs umgerechnet, wären das 180.000 Euro. "Der Transport mit dem Güterzug ist für Foxconn und andere exportorientierte Unternehmen eine gute Option, die die Attraktivität des Standorts Wuhan für internationale Unternehmen und Logistikriesen deutlich erhöht", sagte Yu.

Wuhan ist die größte Stadt Zentralchinas und eine der zehn größten chinesischen Städte überhaupt. Die Metropole ist schon seit langer Zeit ein wirtschaftlicher, industrieller und logistischer Knotenpunkt – sowohl für die Region, als auch auf das ganze Land bezogen. Der Handel zwischen der Provinz Hubei, Zentralasien und Europa hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

Die Zugverbindung mache es auch deutlich einfacher, Produkte mit einem hohen Mehrwert – wie beispielsweise mechanische und elektronische Ausrüstungsteile, Fahrzeuge und Fahrzeugteile sowie medizinische Produkte – nach China zu transportieren, so Yu.

Die Eisenbahnlinie Wuhan-Xijiang-Europa ist seit Oktober 2012 in Betrieb. Zwischenzeitlich musste die Verbindung jedoch wegen Problemen mit dem Zoll unterbrochen. Seit Oktober 2013 jedoch verfügt die Stadt Wuhan über ein Eisenbahnzentrum mit direkter Zollabfertigung. "Das Problem der komplizierten Zollabfertigung konnte schlussendlich gelöst werden. Exportunternehmen können ihre Waren jetzt direkt beim Zoll im Eisenbahnzentrum Wuhan anmelden. Das reduziert sowohl ihre Kosten als auch die Risiken, die sie tragen müssen, in beachtlichem Umfang", sagte Xia Huanyun, der stellvertretende Direktor des Transportkomitees von Wuhan.

Als Startpunkt der Bahnverbindung hat Wuhan nun den unschlagbaren Vorteil, gleichzeitig ein Schifffahrtszentrum am Mittellauf des Yangtse, einer der vier großen Eisenbahnknotenpunkte des Landes sowie ein regionales Luftfahrtzentrum zu sein.

"Die internationale Eisenbahnverbindung wird für eine Weiterentwicklung der Industrie und eine stärkere Arbeitsteilung in der Region sorgen, gleichzeitig aber auch den wirtschaftlichen Austausch mit dem Ausland verbessern", sagte Song Ze, ein Forscher am Zentrum für Finanz- und Handelswirtschaft der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

Song forderte alle Verantwortlichen dazu auf, die neue Eisenbahnverbindung zum Anlass für den Aufbau eines einheitlichen Marktes sowie bessere Wirtschafts- und Handelsverbindungen zu nutzen.

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