Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Wirtschaft Schriftgröße: klein mittel groß
28. 04. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Immobilienblase wird chinesische Wirtschaft nicht zum Einsturz bringen

Schlagwörter: Immobilienblase chinesische Wirtschaft nicht Einsturz

Wirtschaftswissenschaftler aus Chinas führenden Denkfabriken halten alle Vorhersagen, wonach ein Platzen der chinesischen Immobilienblase zu einer Krise oder gar einem Crash der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt führen könnte, für übertrieben.

Die Bedenken bezüglich der Situation des chinesischen Immobilienmarktes, der in den letzten drei bis vier Jahren enorm heißgelaufen ist, sind durchaus berechtigt. Zumindest zeigen offizielle Statistiken, dass sich die Preise für Eigentumswohnungen in einigen Städten merklich abgekühlt haben.

In 14 von insgesamt 70 chinesischen Städten waren die Wohnungspreise im März entweder stagniert oder gesunken – die höchste Anzahl seit Anfang 2013. Die durchschnittliche Wachstumsrate der Städte fiel auf das niedrigste Niveau der letzten 15 Monate. Nach einer langen Phase der Expansion ist es nur natürlich, dass der chinesische Immobilienmarkt mit Risiken übersät ist. Bedenkt man den "großen Beitrag", den die Branche zum Wachstum der chinesischen Wirtschaft leistet, so erscheint von außerordentlicher Bedeutung, diese Risiken in Schach zu halten, um die Gesundheit des Finanzsystems des ganzen Landes nicht zu gefährden.

Laut Wang Xiaoguang, Forscher an der chinesischen Akademie für Regierungsführung, seien die engen Verbindungen zwischen dem Immobiliensektor und den Schattenbanken einer der Hauptgründe für die große Besorgnis die derzeit herrsche – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Risiken innerhalb des chinesischen Finanzsystems zum selben Zeitpunkt hervortraten, als die Zahl der faulen Kredite stieg.

Jia Kang, Direktor des zum Finanzministerium gehörenden Forschungsinstituts für Finanzwissenschaften, warnte vor den "Abweichungen" auf dem chinesischen Wohnungsmarkt. Doch trotz der immer größer werdenden Risiken halten einige Ökonomen einen vollständigen Zusammenbruch des Immobilienmarktes für unwahrscheinlich – Andersdenkende werden von ihnen sarkastisch als "Untergangspropheten" bezeichnet.

Und von denen gibt es wahrlich nicht wenige im Moment. Wie zum Beispiel den ehemaligen Morgan Stanley-Ökonom Andy Xie, der Chinas Immobilien- und Aktienmärkte mit einem "Horrorfilm" verglich, den "die Leute sich zwar gerne ansehen, aber in dem man nicht gerne selbst eine Rolle spielen würde", wurde Xie Anfang diesen Monats von Reuters zitiert.

Doch die Risiken für die chinesische Wirtschaft wurden völlig übertrieben. Selbst die große Hypothekenkrise in den USA hatte nicht das Potenzial, die US-Wirtschaft k.o. zu schlagen, meinte Wang Xiaoguang. "Die derzeitigen Risiken im Immobilienmarkt sind bei einer wachsenden Wirtschaft völlig normal. Dass einige versuchen, die Risiken aufzubauschen, um die Menschen in Panik zu versetzen, hat wahrscheinlich andere Gründe", sagte Wang. Auf die Frage, ob die Risiken im Immobilienmarkt der chinesischen Wirtschaft einen tödlichen Schlag versetzen könnten, antwortete Wang: "Ich denke nicht, dass es sich dabei um systemische Risiken handelt. Tatsächlich sind es wohl eher lokale und strukturelle Risiken."

In bestimmten Teilen des Marktes erwartet man schon einen Bailout des Immobiliensektors. Laut den Ökonomen wie Wang Xiaoguang sei dies aber gar nicht notwendig: "Die Immobilienunternehmen haben zu viel gebaut, deshalb sollen sie jetzt auch die Suppe auslöffeln. Denn nur wenn sie das Platzen einer solchen Blase hautnah miterleben, werden sie in Zukunft auch vorsichtiger sein. Dieser Prozess des Risikoabbaus ist für die Gesundheit der chinesischen Wirtschaft unverzichtbar."

Folgen Sie German.china.org.cn auf Twitter und Facebook und diskutieren Sie mit!

Quelle: german.china.org.cn

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr