Das Schlagwort der Automobilbranche in dieser Woche ist definitiv "Die Automesse Beijing". Und das Schlagwort der Automesse Beijing ist "Auto mit erneuerbaren Energien". Allerdings musste Tesla, der neue Aristokrat des Automobils mit erneuerbaren Energien, auf dieser Messe etwas sehr Unangenehmes hinnehmen. 31 Kunden aus Regionen außerhalb von Beijing und Shanghai, die das Tesla Model S bestellt hatten, haben auf der Automesse gemeinsam reklamiert, um ihre Rechte zu wahren, da sie mit den von Tesla arrangierten Fahrzeugübergaben nicht zufrieden waren. Dies hat dazu geführt, dass die Übergabe der ersten Teslas am 23. April nicht alle erfreut hat.

Herr Yu aus Hohhot ist ein Autofreak. Als er im letzten Jahr von der Ankunft Teslas in China erfahren hat, war er überaus begeistert. Daher hat er sich entschlossen, nach Beijing zu gehen. Dort hat er an der einzigen Verkaufsstelle Teslas in China, der Tesla-Ausstellungshalle im Luxuseinkaufszentrum Parkview Green in Beijing, eine Anzahlung von 250.000 Yuan (zirka 28.900 Euro) geleistet, um ein Model S zu bestellen.

Der Verkäufer sagte Herrn Yu, dass er monatelang warten müsse, weil es keine Autos gäbe, die abgeholt werden könnten. Gleichzeitig hat er versprochen, dass Herr Yu zu den ersten Kunden in China gehören würde, die einen Tesla abholen könnten.

Vor kurzem hat Herr Yu endlich die konkrete Ankunftszeit der Teslas in China erfahren. Dabei hat er erstaunlicherweise festgestellt, dass nur einige Dutzend Fahrzeuge in der ersten Ladung nach China transportiert worden seien. Aber er gehörte nicht zu den ersten Kunden, die ihr Auto abholen konnten.

Es gibt noch etwas, das diese Kunden noch mehr verärgert hat: Die ersten gelieferten Teslas gehören allesamt Kunden in Beijing und Shanghai, Kunden außerhalb dieser Regionen blieben unberücksichtigt.

Aus diesem Grund haben diese Kunden allesamt ihre Verkaufsberater angerufen. Aber sie haben eine überraschende Erklärung bekommen: "Die Infrastruktur für Tesla außerhalb Beijing und Shanghai ist noch nicht perfekt. Daher sind die Bedingungen zur Übergabe noch nicht vorhanden. Deshalb haben wir beschlossen, der Sicherheit und den Erlebnissen der Kunden zuliebe die Übergabe vorerst nicht durchzuführen."

"Wenn das Ausbleiben der Übergabe am Mangel an Aufladestationen oder Werkstätten liegt, dann hätte sich Tesla längst darüber im Klaren sein müssen und die Bestellungen aus anderen Regionen nicht annehmen sollen. Oder sie hätten dies bei der Bestellungsannahme klarstellen sollen. Stattdessen hat Tesla China im August 2013 angefangen, in ganz China Bestellungen anzunehmen. Sie haben nicht nur die Kunden nicht über die Voraussetzungen für die Übergabe informiert, sondern haben auch das Faktum verschwiegen, dass die Übergabe an Kunden aus Regionen außerhalb Beijing und Shanghai nicht pünktlich erfolgen würde. Tesla hat große Summen als Anzahlungen angenommen und danach ohne überzeugende Gründe die Übergabe verzögert. Daher verfolgen sie offensichtlich die Absicht, das Geld der Kunden zu unterschlagen", sagte ein Käufer Teslas.

Laut Medienberichten hat Tesla bereits auf die obige Kritik reagiert. Konkrete Maßnahmen sind, den Kunden zu versprechen, dass die Wagen Ende Mai an chinesischen Häfen ankämen und Anfang Juni in Shanghai übergeben werden würden. Gleichzeitig hat Tesla jene Besteller, die ihr Auto noch nicht abgeholt haben, aufgefordert, ein Abkommen zu unterschreiben. Darin wird Tesla von weiteren Verpflichtungen befreit. Es trägt die Überschrift "Ein Brief aus der Heimat Teslas". Demnach haben Kunden keine Reklamationsansprüche, wenn sie ihrerseits fordern würden, trotz mangelnder Infrastruktur oder Servicestellen die Autos abzuholen. "Mit anderen Worten heißt das, dass die Autos an die Kunden übergeben werden können, aber Tesla keine Verantwortung für die Sicherheit, die Installation und die Wartung trägt", sagte ein Kunde.