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08. 05. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Alibaba geht in den USA an die Börse

Schlagwörter: Alibaba geht in den USA an die Börse

Chinas E-Kommerz-Gigant Alibaba hat bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC einen Antrag auf Börsenzulassung gestellt. Laut der SEC sowie gut informierten Kreisen könne das chinesische Unternehmen bei der Aktienerstemission mit Einnahmen in Milliardenhöhe rechnen.

Bei der hausinternen Verkündung des Plans gegenüber den Mitarbeitern sagte Ma Yun, der Gründer und Vorsitzende von Alibaba: "An die Börse zu gehen war nie unser wirkliches Ziel. Es ist eine Taktik, ein Mittel zum Zweck, um unsere Mission realisieren zu können."

In dem Antrag an die SEC wird kein geplantes Ausgabedatum erwähnt. Ebenfalls unklar ist, ob der Börsengang an der Börse von New York (NYSE, Wallstreet) oder an der elektronischen Börse Nasdaq erfolgen wird. Seine Börsenpläne begründet das Unternehmen mit der rasant wachsenden Beliebtheit von Interneteinkäufen in China.

Ma Yun, der Gründer und Vorsitzende von Alibaba

Der Unternehmensführung ist allerdings auch klar, dass der Börsengang in den USA für Alibaba bedeutet, sich den Herausforderungen des internationalen Finanzmarkts stellen zu müssen. "Nicht alle Unternehmen erhalten die Chance, sich dieser globalen Herausforderung stellen zu können. Wir fühlen uns geehrt, dass wir in Zukunft dazugehören", sagte Ma.

Laut Analysten ist die geplante Einnahmesumme von einer Milliarde Dollar nur eine vorläufige Schätzung. Der tatsächliche Betrag könnte sich auch auf ein Vielfaches dieser Summe belaufen.

Häufig als eine Mischung aus eBay und Amazon bezeichnet, wurden auf Alibabas Handelsplattform 2013 Waren im Wert von über 240 Milliarden Dollar (172,5 Milliarden Euro) gehandelt. Mit mehr als sieben Millionen Einzelhändlern, die auf Alibabas Plattform ihren Geschäften nachgehen, erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Dollar und einen Gewinn von über einer Milliarde Dollar.

Allein die unglaubliche Größe von Alibaba könnte auf den Aktienpreis des US-Rivalen Amazon schon massiven Druck ausüben. "Amazon wird sich auf die Dauer nicht an der Rate, mit der die Einnahmen Alibabas wachsen, messen können", schrieb der bekannte Analyst Robert Wagner.

Doch nicht nur Alibaba, sondern auch viele andere chinesische Unternehmen planen einen Börsengang in den USA. Cheetah Mobile etwa, der Hersteller von Sicherheitsanwendungen für das Internet, wird diesen Donnerstag in New York an die Börse gehen und zwischen 154 und 178 Millionen Dollar einsammeln. Tuniu, Betreiber einer Tourismus- und Buchungsplattform, wird am Freitag an der Nasdaq gelistet werden und dabei mindestens 120 Millionen Dollar einnehmen.

Vor drei Wochen hatte Weibo, eine chinesische Webseite auf der man seinen eigenen Blog aufbauen kann, beim Börsengang an der Nasdaq 285,6 Millionen Dollar eingenommen. Die Immobilienwebseite Leju Holdings kam bei ihrem Börsengang an der NYSE auf beachtliche 100 Millionen Dollar.

"Die Schlüsselfrage bei dem ganze ist, was der Börsengang in den USA Alibaba selbst wirklich bringen wird", sagte Peter Fuhrman, Vorsitzender und Geschäftsführer von China First Capital. Wenn all das eingenommene Geld an das US-Unternehmen Yahoo und die japanische Softbank gehe, dann sei es schwer zu sagen, was der Börsengang den Kunden Alibabas – den Millionen von begeisterten chinesischen Taobao-Shoppern – überhaupt bringen soll.

Yahoo hält derzeit 24 Prozent an Alibaba, der japanischen Softbank gehören sogar 37 Prozent der chinesischen Handelsplattform.

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Quelle: german.china.org.cn

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