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24. 05. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Für Internet- und Technologieunternehmen aus dem Ausland dürfte es in China – zumindest kurzfristig – ein bisschen ungemütlich werden. Denn auf dem weltweit größten Computer- und Internetmarkt sollen neue politische Richtlinien umgesetzt werden, die eine genaue Überprüfung von importiertem technologischem Equipment sowie den damit verbundenen Dienstleistungen erforderlich machen.
China werde ein Testprogramm für Internetsicherheit starten, mit dem alle wichtigen Informationstechnologien, Produkte und Dienstleitungen untersucht werden sollen, die für die nationale Sicherheit und andere Bereiche des öffentlichen Interesses gebraucht werden, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Zentralregierung.
Die Ankündigung kommt nicht von ungefähr: zwischen China und den USA tobt derzeit ein heftiger Streit über das Thema Internetsicherheit. Und ein Großteil der führenden ausländischen Technologieunternehmen auf dem chinesischen Markt –wie beispielsweise Cisco, Microsoft, IBM, Intel und Oracle – kommt aus den USA.
Gene Cao, Senior Analyst bei Forrester Research, geht davon aus, dass die Verkaufszahlen ausländischer Hersteller nun schrumpfen werden. "Die Verschärfung der Kontrolle ausländischer IT-Produkte im staatlichen Beschaffungswesen wird dazu führen, dass bei allen davon betroffenen Unternehmen die Bereitschaft, ausländische Produkte zu kaufen, sinken wird."
Microsoft, Cisco und Juniper Networks wollten sich am Donnerstag auf Anfrage nicht zu den Änderungen äußern.
"Ich glaube nicht, dass die Sicherheitsüberprüfung für IBM irgendwelche negativen Folgen haben wird", sagte eine anonyme Quelle bei dem US-Unternehmen. "Wir haben der Regierung IT-Produkte für erfolgskritische Bereiche wie zum Beispiel Finanzen geliefert. Diese Produkte werden hier schon seit Jahren genau überprüft."
Vor weniger als einer Woche hatte die chinesische Regierung verfügt, dass das Betriebssystem Windows 8 nicht mehr auf Regierungs- und Behördencomputern installiert werden darf. Microsoft beschrieb diese Entscheidung als "unerwartet".
Es ist inzwischen klar, dass die chinesische Regierung mehr chinesische IT-Produkte verwendet sehen will. Doch selbst nach Jahren der offiziellen staatlichen Förderung werden im Land immer noch keine IT-Produkte produziert, die stark genug wären, um es mit den globalen Giganten der Branche aufzunehmen. Im Februar erst hatte Red Flag Software, der bis dahin größte Anbieter Linux-basierter Programme in China, wegen finanzieller Schwierigkeiten schließen müssen. Das Unternehmen, das von der chinesischen Akademie der Wissenschaften unterstützt wurde, war eine Zeit lang der größte Herausforderer für Windows in China, doch die Bekanntheit der Marke war nur gering – selbst bei staatlich kontrollierten Projekten.
Analysten gehen davon aus, dass die ausländischen IT-Unternehmen aufgrund ihres technologischen Vorsprungs auf dem chinesischen Markt überleben werden – verschärfte Kontrollen hin oder her.
Quelle: german.china.org.cn
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